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Jalen Dalton kehrt in die NFL zurück. Der Football-Profi rückt nach seinem Gastspiel in Minden in das Practice Squad der Dallas Cowboys. Foto: Minden Wolves

Volker Krusche, Sportdirektor der Minden Wolves, reagierte begeistert auf die Nachricht: „Von den Wolves zu den Cowboys – das klingt wie ein Märchen.“ Für den Regionalliga-Aufsteiger sei Daltons Gastspiel ein Glücksfall. „Welches deutsche Football-Team kann schon behaupten, einen NFL-Spieler in seinen Reihen gehabt zu haben, der sogar das eigene Trikot trägt? Für uns ist das wie ein Sechser im Lotto.“

Daltons Football-Karriere begann vielversprechend: Während seiner High-School-Zeit erhielt er Angebote von mehr als 30 der größten College-Football-Programme in den USA. Er wurde als der viertbeste Defensive-End-Rekrut des Landes und als der beste Spieler in North Carolina eingestuft. 2015 entschied er sich für die University of North Carolina in Chapel Hill, wo er einen Abschluss in Soziologie machte.

2019 unterschrieb Dalton als ungedrafteter Free Agent bei den Chicago Bears, nachdem er im NFL-Draft nicht ausgewählt worden war. Nach zwei Spielzeiten bei den New Orleans Saints und einer Saison bei den Atlanta Falcons schien seine Karriere aufgrund zweier schwerer Verletzungen zu enden. Trotzdem blieb Dalton dem Football treu und spielte 2024 für die San Antonio Brahmas in der United Football League (UFL).

In dieser Zeit kämpfte Dalton mit mentalen Herausforderungen. Seinen Aufenthalt in Deutschland, insbesondere das Footballspiel mit den Minden Wolves, erlebte er als willkommene Abwechslung. Headcoach Phil Gamble überredete Dalton, während seines Besuchs bei den Wolves auszuhelfen. Der Sportdirektor der Wolves, Volker Krusche, sorgte schnell für die nötigen Papiere, und Teammanager Stephan Meier kümmerte sich um die Spieleranmeldung. Dalton trug erstmals das Trikot der Wolves im entscheidenden Spiel um die Oberliga-Meisterschaft in Kachtenhausen und spielte anschließend in vier weiteren Partien für das Team.

Headcoach Gamble erinnert sich: „Für Jalen reichte es, in den Spielen immer wieder kurz sein Können aufblitzen zu lassen. Jeder wusste, dass er angesichts seiner Überlegenheit selten Vollgas gab, aber man sah ihm den Spaß deutlich an.“ Dalton selbst beschreibt seine Zeit in Minden als besonders: „Ich habe das Team und die Stadt in mein Herz geschlossen und mich hier sehr wohlgefühlt.“ Er besuchte unter anderem das traditionsreiche Mindener Freischießen und nannte es „ein tolles Fest“. „Ich danke Minden, dass man mir die Chance gegeben hat, hier zu spielen. Die Wolves sind meine zweite Familie geworden“, so Dalton.

Der Aufenthalt in Deutschland hatte für Dalton auch sportlich große Auswirkungen. „Ich habe den Spaß am Football wiedergefunden“, erklärte er, und genau dieser neu gefundene Enthusiasmus führte dazu, dass er sich nun bei den Dallas Cowboys für das Practice Squad qualifizieren konnte. Das Practice Squad besteht aus 15 Spielern, die das Hauptteam von 53 Spielern unterstützen und häufig aus talentierten Nachwuchsspielern bestehen. Angesichts der Verletzungsmisere bei den Cowboys könnte Dalton jedoch schneller als erwartet die Gelegenheit bekommen, auf dem Spielfeld des AT&T-Stadiums zu stehen. Abschließend versprach Dalton den Mindener Football-Fans: „Ich komme wieder – entweder als NFL-Spieler zu Besuch oder vielleicht sogar als aktiver Spieler.“

 

Oliver Jungnitsch für NRW Football

Auch in diesem Jahr gewannen die Potsdam Royals den Erima GFL Bowl in Essen und sind somit die Nummer 1 in der GFL - Foto: Nick Jungnitsch

Perfekte Rahmenbedingungen und eine spannende Prognose

Bereits vor dem Spiel wurde den Fans ein beeindruckendes Programm geboten. Rund um das Stadion in Essen herrschte Partystimmung, untermalt von der Happy Size Party, die von den TV-Moderatoren Carsten Spengemann und Roman Motzkus moderiert wurde. Auch 26 Maskottchen mischten sich unter die Fans und sorgten für eine ausgelassene Atmosphäre. Der Essen-Steeler Kinderchor, bestehend aus 70 Mädchen und Jungen, sang die Nationalhymne und eröffnete die Veranstaltung emotional. Moderator Roman Motzkus prognostizierte bereits vor dem Anpfiff ein knappes Ergebnis – mit exakt einem Touchdown Unterschied. Er sollte damit Recht behalten.

Ein intensiver Spielverlauf

Die Potsdam Royals gingen früh in Führung: Quarterback Jaylon Henderson führte sein Team in einem langen Drive zum ersten Touchdown des Spiels. Er selbst vollendete den Drive und bediente anschließend Finn Krause für die Two-Point-Conversion (TPC) – 8:0 für die Royals.

Kurz darauf erhöhte Heiko Bals, die Allzweckwaffe der Royals, per Field Goal auf 11:0. Die Dresden Monarchs fanden dann jedoch durch ihren Quarterback Brock Domann zurück ins Spiel, der mit einem Lauf in die Endzone punkten konnte. Der Extrapunkt durch Florian Finke machte das Ergebnis mit 11:7 wieder spannend.

Kurz vor der Pause war es erneut Jaylon Henderson, der das Spiel prägte: Ein weiterer Touchdown und eine gelungene TPC ließen den Halbzeitstand auf 19:7 anwachsen. Das dritte Viertel verlief ohne Punkte, doch das letzte Viertel entwickelte sich zu einem echten Thriller.

Finale Dramatik im vierten Viertel

Die Dresden Monarchs zeigten sich im Schlussabschnitt kämpferisch: Jordi Torrededia fing einen Touchdown-Pass von Quarterback Brock Domann, und nach dem erfolgreichen Extrapunkt durch Florian Finke stand es 19:14. Doch Potsdam reagierte prompt: Quarterback Jaylon Henderson zeigte seine Klasse mit einem beeindruckenden 60-Yards-Lauf in die Endzone, und die anschließende TPC von Heiko Bals sorgte für das 27:14.

Dresden gab sich nicht geschlagen und verkürzte erneut. Wieder war es Jordi Torrededia, der einen Pass von Domannin der Endzone fing, und Finke verwandelte sicher den Extrapunkt – 27:21. In den letzten Minuten fehlten den Monarchs nur noch 15 Yards bis zur Endzone, doch die Zeit lief ihnen davon. Mit diesem knappen, aber verdienten Sieg holten sich die Potsdam Royals den GFL-Bowl und beenden eine makellose Saison als deutscher Meister im American Football.

Stimmen zum Spiel

In der Pressekonferenz nach dem Spiel zeigten sich beide Headcoaches zufrieden. Michael Vogt von den Royals betonte, dass das Spiel bis zum Schluss offen und spannend war: „Wir sind als die glücklicheren Sieger vom Platz gegangen.“ Dresdens Coach Greg Seamon gratulierte Potsdam zur perfekten Saison und zum verdienten Titel: „Ich bin sehr stolz auf mein Team, das bis zum Ende gekämpft hat.“

MVP des Spiels wurde Jaylon Henderson, der sich nach dem Spiel bei seinen Mitspielern, den Coaches und allen Helfern bedankte: „Dieser Erfolg gehört dem ganzen Team.“ 

Unsere Bildergalerien zum Spiel:

Nick mit 149 Fotos: 

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Oliver mit 170 Fotos: 

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Scoreboard:

Oliver Jungnitsch für NRW Football