Das Spiel begann mit einem
Kickoff durch Justus Fürup. Schon im ersten Spielzug gab es dann eine Schrecksekunde für die Paladins. US-
Linebacker Basiru Jobe blieb verletzt am Boden liegen und musste vom Platz begleitet werden. Langenfeld erzielte einige First Downs, musste sich dann aber nach einer Interception durch den stark spielenden Jakob Skolik wieder vom Ball trennen. Der Solinger Angriff schaffte es zu Beginn nicht voranzukommen und so musste kurz darauf durch Thilo Lindenberg gepuntet werden. Der an diesem Tag hervorragend aufgelegte Cameron Jones konnte den Langenfelder Returner kurz vor dessen eigener Endzone stoppen, sodass die Longhorns praktisch mit dem Rücken zur Wand starten mussten. Aus dieser misslichen Situation konnten die Langenfelder sich zwar durch gute Aktionen befreien, jedoch schaffte es Batuhan Giray dann einen freigeschlagenen Ball zu sichern und so seine Offense wieder auf dem Platz zu bringen. Auch hier sprang leider nichts Zählbares heraus und es ging mit 0:0 ins zweite Quarter.
Während die Solinger Offensive sich weiterhin sehr schwer tat, stach die Defense immer wieder durch Highlights hervor. Michael Stadler setzte mehrere starke Tacklings und zwang die Longhorns wieder zum
Punt. Nun schien
Offensive Coordinator Carsten Schumacher das richtige Rezept gefunden zu haben. Quarterback Ton van Duijn verteilte den Ball erfolgreich auf seine Receiver und fand unter anderem Julien Awater für neue First Downs. Plötzlich öffneten sich so auch Räume für das Laufspiel über Runningback Ryheem Skinner, der von nun an kaum zu stoppen war. Offensive Line-Coach Alexander Thomas: „Unsere
Offensive Line um
Center Felix Issberner war den Langenfeldern zwar physisch deutlich unterlegen, aber diesen Nachteil haben sie durch ihren beherzten Einsatzwillen wettgemacht. Das war richtig gute Arbeit in der Linie.“ Logische Konsequenz war ein kraftvoller Lauf von Skinner zum 0:7 (PAT Fürup). Die nächsten Minuten sollten es dann in sich haben. Erst ging Defensive Liner Sascha Riedel verletzt zu Boden und kurz darauf musste dann Basiru Jobe nach einem harten Tackling den Platz verlassen. Die Sorgenfalten auf Cholewinskis Stirn wurden immer tiefer. Trotzdem hielt die Verteidigung den Langenfelder Angriffsversuchen stand und van Duijn betrat wieder den Platz. Mehrere Pässe fanden nun
Harry Ballard und der Mix aus Lauf- und Passspiel führte die Solinger wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff an die 2-Yard-Linie der Langenfelder. Ryheem Skinner vollendete zum 0:14 (PAT Fürup). Die Longhorns schafften es dann mit zwei Spielzügen an die Endzone heranzukommen und verkürzten mit auslaufender Uhr per
Fieldgoal zum 3:14.
Nach der Pause starteten die Paladins mit dem Ballbesitz. Carsten Schumacher blickte allerdings sorgenvoll auf seinen Quarterback: „Tom hatte sich im 2. Quarter eine Verletzung am Bein zugezogen und konnte von da an nicht mehr richtig auftreten. Zum Glück hielten sich die Schmerzen im Rahmen, aber Jeremy Konzack stand schon als Ersatz bereit.“ Die Verletzung hielt van Duijn allerdings nicht davon ab, seinen Receiver Christian Friedrich über 30 Yards zu bedienen. Auf dem Weg in die Endzone wurde Friedrich dann jedoch der Ball aus der Hand geschlagen und so kamen die Longhorns wieder in Ballbesitz. So langsam schlichen sich nun besonders auf Solinger Seite Unkonzentriertheiten ein und Fehler sorgten immer wieder für Langenfelder Raumgewinne. Cameron Jones war es dann allerdings, der einen Pass des gegnerischen Quarterbacks abfangen konnte und so seine Offense wieder auf den Platz brachte. Immer wieder umkurvte Ryheem Skinner seine Gegenspieler und trug das Ei so bis kurz vor die Goalline. Einige Versuche später vollendete dann Justus Fürup per Fieldgoal zum 3:17. Die Solinger Defensive fand zu gewohnter Stärke. So sorgte dann erst Mike Jesinghaus per Sack für Raumverlust und dann schlug Marlon Böntgen mit einer Interception zu. Harry Ballard lief indes zu Hochform auf und sorgte mit fast schon zirkusreifen Fängen für Jubel auf der Gästeseite.
So ging es mit 3:17 ins letzte Quarter, das mit einem weiteren Highlight-Catch durch Ballard zum 3:24 (PAT Fürup) startet. Wer nun dachte, das Spiel sei entschieden sollte sich noch wundern. Die Langenfelder kämpften sich zurück ins Match und immer wieder blieben verletzte Paladins liegen. So mussten unter anderem Lukas Hellenbrandt, Robert Mic und Connor Ritterskamp angeschlagen vom Feld begleitet werden. Die Nerven lagen auf beiden Seiten blank und das Spiel wurde hitziger. Langenfelds Quarterback versuchte im Anschluss einen langen Pass, den Batuhan Giray allerdings schon erahnt hatte und abfangen konnte. Bei dieser Aktion wurde Giray jedoch durch ein Foul schwer verletzt und so war auch für ihn das Spiel beendet. „Wir hatten kaum noch Alternativen zur Einwechslung. Das erinnerte mich schwer an das Spiel in Hildesheim und mir schwante Böses“, war Defensive-Coach Tim Rüttgers schon fast ratlos. So starteten die Solinger 6 Minuten vor Ende mit dem Ball tief in der eigenen Hälfte und wollten Zeit von der Uhr nehmen. Dem ansonsten fehlerfrei spielenden Jeremy Konzak wurde dann allerdings bei einem Lauf der Ball aus der Hand geschlagen und die Langenfelder trugen diesen dann umgehend zum 10:24 in die Endzone. Die Paladins Offense wirkte im Anschluss wie gelähmt und so mussten die Solinger sich schnell wieder vom Angriffsrecht trennen. Wenige Spielzüge später konnten die Longhorns dann per Pass zum 17:24 verkürzen und schnupperten an der Sensation. Julien Awater war es dann jedoch, der den erwarteten Onside-Kick sichern konnte. So war es dann Tom van Duijn, der das Spiel durch Abknien beenden konnte. Für die Paladins steht nun am 24. Juni das nächste Spiel in Münster bei den Blackhawks an.
Kommentare zum SpielKlaudiusz Cholewinski, Headcoach: „Das war heute ein unglaublich wichtiger Sieg. Wir haben es geschafft, die unzähligen Ausfälle zu kompensieren und die Führung gegen starke Longhorns ins Ziel zu bringen. Jetzt müssen wir sehen, wie schwer die Jungs verletzt sind. Diese beiden Punkte haben wir auf jeden Fall teuer bezahlt.“
Carsten Schumacher, Offensive-Coordinator: „Wir haben sehr schwer in unser Spiel gefunden, dabei aber nicht den Glauben an unsere Stärken verloren. Letztendlich ist der Gameplan aufgegangen und das Team hat sich für die Arbeit der letzten Wochen endlich belohnt.“
Jan Berens, Teamcaptain: „Die Spiele gegen Langenfeld sind immer etwas Besonderes. Auch heute war es wieder ein richtig intensives Spiel. Wir mussten über die vier Quarter unglaublich viele verletzte Spieler ersetzen. Dadurch haben wir auf dem Feld noch enger zusammengestanden.“
Jens Merten, Pressesprecher: „Das Team hat heute einen unglaublichen Willen unter Beweis gestellt. Nach den zwei Niederlagen gegen Hildesheim und Düsseldorf und mit dem vorher schon ausgedünnten Kader wieder so eine Leistung auf dem Platz zu bringen, zeigt großen Charakter. Das haben die mitgereisten Fans dann auch verdienter Maßen lautstark gefeiert.“