Als ein mögliches Spiel für die Geschichtsbücher im Vorbericht tituliert, tat der Eurobowl XXXII, zwischen den New Yorker Lions und den Samsung Frankfurt Universe alles, um auch in diesen zu landen. Insgesamt über 4,5 Stunden dauert die Partie, wobei das Spiel nach nur knapp sieben gespielten Minuten im ersten Quarter, für knappe 100 Minuten wegen eines Unwetters direkt über der PSD Bank Arena, unterbrochen werden musste.
Die Lions feierten ihren sechsten Eurobowltitel der Vereinsgeschichte (Fotograf und verantwortlich gemäß DSGVO: Fabian Uebe / New Yorker Lions)
Ebenso für die Geschichtsbücher war der äußerst knappe 20:19 (7:0; 0:12; 7:7; 6:0) Sieg der New Yorker Lions, welcher den insgesamt sechsten Sieg der Löwen (1999, 2003, 2015, 2016, 2017, 2018) in einem Eurobowlfinale darstellt und damit die Braunschweiger nun alleiniger Rekordhalter mit den meisten Eurobowltiteln sind.
Etwas mehr als 3.200 Zuschauer sahen ein Spiel zweier Teams die sich auf Augenhöhe gegenüber standen und in dem letztendlich nur die Mannschaft das Spiel gewann, welches in den entscheidenden Augenblicken weniger Fehler und Strafen produzierte.
Der Eurobowl XXXII begann mit dem Kick-Off der Lions durch Tom van Duijn und einem ersten Versuch des Frankfurter Angriffs an deren eigener 28 Yard Line. Zwar gelang der Offense der Universe um Spielmacher Sonny Weisshaupt bis an die 40 Yard Line voranzukommen, doch dort war Schluss, den die Verteidigung der Braunschweiger schlug erstmalig an diesem Abend in Person von Linebacker Roni Salonen zu. Bei einem Laufversuch verlor Frankfurts Runningback Andreas Betza den Ball, der umgehend vom finnischen Verteidiger der Lions gesichert wurde.
Der Angriff der Löwen von Quarterback Jadrian Clark betrat erstmalig das Feld und marschierte umgehend scheinbar mühelos Richtung Universe Endzone, über dieses.
Mit Läufen von Lennies McFerren und einem langen Pass von Jadrian Clark auf Justus Holtz, arbeitet sich die Offense bis an die drei Yard Linie der Hausherren aus Frankfurt heran. Ein Spielzug später erzielte Niklas Römer, nach einem Pass von Clark, das 7:0 (PAT T. Goebel). Auch der folgende Drive der Frankfurter endete mit einem Punt schnell und die Lions machten sich daran ihre Führung umgehend auszubauen. Braunschweigs Receiver Christian Bollmann und Nicolai Schumann fingen jeweils einen langen Pass von Clark und brachten den Angriff rasch bis tief in die Hälfte der Universe. Doch anstatt die nächsten Punkte für die Lions folgte der große Regen und eine Unterbrechung des Spiels von nahezu 100 Min. Die lange Spielunterbrechung deutlich besser weggesteckt zu haben, schien nach der Wiederaufnahme des Spiels, das Team der Frankfurter.
Gleich im zweiten Spielzug stoppte die Defense der Frankfurter Braunschweigs Jadrian Clark hart, so dass dieser das Spielgerät verlor, welches von den Gastgebern gesichert werden konnte. Zwar konnte die Verteidigung der Löwen mit einer Interception durch Darius Robinson gegen halten, doch im Angriff der Braunschweiger war jetzt Sand im Getriebe und es ging nicht mehr wirklich voran. Anders beim Team der Samsung Frankfurt Universe, die nun mit ihrem neuen Quarterback Andrew Eiffers auf der Kommandobrücke agierten. Spielzug für Spielzug fanden die Hessen immer besser die Lücken in der Braunschweiger Defense und so war der Anschlusstouchdown zum 7:6 (TPC nicht gut) von Justin Rodney mit einem Lauf über 55 Yard, nur das folgerichtige Ergebnis. Zu allen Überfluss unterlief dem späteren MVP des Spiels Jadrian Clark einer seiner seltenen Fehler im folgenden Angriffsdrive. Beim Versuch seinen Ballfänger Christian Bollmann anzuspielen, geriet der Pass ein wenig zu hoch und konnte von Bollmann nur berührt, aber nicht gefangen werden. Der abgefälschte Ball landete zielgenau in den Händen von Frankfurts Kweishi Brown, der unter den Jubel der Frankfurter Fans über 60 Yards das Spielgerät zum 7:12 (TPC nicht gut) in die Endzone der Lions zurücktrug.
Game MVP #3 QB Jadrian Clark (Fotograf und verantwortlich gemäß DSGVO: Fabian Uebe / New Yorker Lions)
Bei noch wenigen Sekunden bis zur Halbzeitpause auf der Uhr, gelangten die Lions mit zwei langen Pässe von Clark auf Patryck Matkowski und Nicolai Schumann, bis an die 13 Yard Linie der Frankfurter. Doch der angedachte abschließende Fieldgoalversuch, konnte mit auslaufender Spieluhr nicht mehr ausgespielt werden.
Nach der Halbzeitpause änderte sich erst einmal nicht viel und der Angriff der New Yorker Lions wurde nach wie vor vom Pech verfolgt. Gleich im ersten Spielzug des dritten Quarters verlor Wide Receiver Patryck Matkowski, bei einem Tackle der Frankfurter Defense den Ball und beschenkte die Frankfurter dadurch mit einem ersten Versuch an Braunschweigs 15 Yard Line. Zwar stemmte sich die Braunschweiger Verteidigung mit all ihrer Kraft gegen die nächsten drohenden Punkte, doch letztendlich konnten sie das 7:19 (PAT M. Siemssen) durch David Giron Jansa, nach einem neun Yard Pass von Andrew Eiffert, nicht verhindern. Glaubten sich die Hausherren nach diesem dritten Touchdown in Folge nun endgültig auf der Siegerstraße, hatten sie die Rechnung nicht ohne das Team von Head Coach Troy Tomlin gemacht. Den ab sofort fanden die Löwen wieder zurück zu ihrem Spiel und begannen mit der Aufholjagd. Quarterback Jadrian Clark und David McCants mit Läufen, als auch Nicolai Schumann mit einem Passfang führten die Löwen bis kurz vor die Frankfurter Endzone. Das 14:19 (PAT T. Goebel) erzielte David McCants mit einem vier Yard Lauf. Auch die Verteidigung hielt den Angriff der Universe im Zaum und brachte kurz vor dem letzten Seitenwechsel ins vierte Spielviertel, erneut ihren Angriff auf das Feld. Abermals waren Jadrian Clark, David McCants und Nicolai Schumann die Hauptakteure des folgenden Drives, den Clark selbst mit einem ein Yard Lauf zum 20:19 (TPC nicht gut) erfolgreich abschloss. Damit verblieben der Frankfurt Universe noch knapp fünf Minuten Restspielzeit um nochmals zurück zukommen. Zwar ließ die Braunschweiger Defense einige Yards Raumgewinn zu, doch letztendlich hing das Spiel von einem 43 Yard Fieldgoal durch Frankfurts Max Siemssen ab. Dieser ging deutlich an den Torpfosten vorbei und besiegelte somit den Sieg der New Yorker Lions im Eurobowl XXXII und dem damit verbundenen Ende im Spiel für die Geschichtsbücher, der es final auch schaffte als erstes Spiel in Europa die Datumsgrenze zu überschreiten, indem er an einem Samstag an- und an einem Sonntag abgepfiffen wurde.
Scoreboard
07:00 4 Yard TD-Pass J. Clark auf N. Römer (PAT T. Goebel)
07:06 55 Yard TD-Lauf J. Rodney (PAT nicht gut)
07:12 60 Yard Interception-Return-TD (TPC nicht gut)
07:19 10 Yard TD-Pass A. Eiffert auf D. Giron Jansa
14:19 4 Yard TD-Lauf D. McCants (PAT T. Goebel)
20:19 1 Yard TD-Lauf J. Clark (TPC nicht gut)
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Holger Fricke - New Yorker Lions
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