Die Solingen Paladins beenden den „Münster-Fluch“ mit einem 24:20-Sieg - Die 500 Zuschauer, von denen über 100 aus der Klingenstadt angereist waren, erlebten am vergangenen Samstag eine Achterbahnfahrt der Gefühle im Münsteraner Sportpark Sentruper Höhe. Besonders das letzte Quarter hatte es dabei in sich. „Das war heute erneut eine großartige Mannschaftsleistung. Wir mussten besonders in der Defense zahlreiche Ausfälle kompensieren und deshalb bin ich extrem stolz auf die vielen Spieler aus der zweiten und dritten Reihe, die über sich hinausgewachsen sind“, so Paladins Headcoach Klaudiusz Cholewinski.
Das Spiel begann mit einem Abtasten beider Mannschaften. Münster zeigte recht schnell, weshalb sie sich im oberen Drittel der Liga festgesetzt hatten. Der sehr agile und treffsichere US-Quarterback der Blackhawks entwich immer wieder den Solinger Abwehrspielern und brachte dabei zielsicher seine Pässe an. Sein Gegenüber auf Seiten der Paladins hatte anfangs ein schwereres Leben. Mehrfach musste Alexander Busch schwere Treffer beim und nach dem Wurf einstecken. Konsequenz war das 7:0 für Münster durch einen kurzen Lauf. Wenige Minuten später wurde ein Punt der Solinger geblockt und so konnte Münster erneut per Lauf auf 14:0 davonziehen. Den mitgereisten Fans schwante zu diesem Zeitpunkt Böses.
So langsam kam die Paladins Offensive jedoch in Schwung. Busch fand immer häufiger seine Receiver und auch das Laufspiel funktionierte deutlich besser. Der junge Runningback Marcel Perz ließ sein Talent aufblitzen und konnte immer wieder Tacklings brechen. Mehrere First Downs und das 14:7 durch einen kurzen Busch-Pass auf Thilo Lindenberg (PAT Michael Stadler) waren das Ergebnis.Defensive Coordinator Andreas Oelker hatte währenddessen Umstellungen vorgenommen und plötzlich drehte sich das Momentum. Die Solinger Defensive wehrte die Angriffsversuche der Blackhawks souverän ab und Reggie Whitfield eroberte den Ball mit einer großartigen Interception. Die eigene Offense in Form von Marcel Perz und Lucas Busch war im Anschluss kaum zu bremsen. Ein toller 20Yards-Pass von Busch auf Dr. Geoffrey Green, den dieser akrobatisch mit einer Hand in Bedrängnis fangen konnte, und es stand 14:14 (PAT Stadler). Münster erhöhte den Druck und stand wenige Sekunden vor Ende der Halbzeit kurz vor der Solinger Endzone. Doch auch hier hielten Michael Stadler, Erik Plaga, Niclas Fiorillo mit ihrer Formation Stand. Der überragend spielende Kee Whetzel sicherte dann mit einer Interception den Spielstand in die Halbzeit.
Nach der Halbzeit ging es ähnlich weiter. Marcel Perz erlief immer wieder neue First Downs und zog somit die Aufmerksamkeit der Blackhawks auf sich. Das nutzte Alex Busch für einen langen Pass auf seinen Bruder Lucas, den dieser zur erstmaligen 21:14-Führung in der Endzone ablegte (PAT Stadler). Auch im Anschluss konnte Münster aus dem Ballbesitz keinen Profit schlagen. Reggie Whitfield mit seiner zweiten Interception sorgte für den Stopp, sodass die Paladins erneut Richtung Goalline unterwegs waren. Durch ein souveränes Fieldgoal von Michael Stadler über 15 Yards erhöhten sie dann auch mit 24-14.
Zu Beginn des letzten Quarters wachten die Blackhawks auf. Besonders ihr Quarterback sorgte immer wieder für Highlights und ließ die heimischen Fans wieder hoffen. Nur wenige Yards vor der Goalline konnten Whetzel und Co die Reißleine ziehen und dann sogar den Fieldgoal-Versuch blocken. Alex Busch führte sein Team nun über das halbe Feld, konnte jedoch keine neuen Punkte erzielen. So kam Münster fünf Minuten vor Ende erneut in Ballbesitz. Wieder kamen mehrere lange Pässe an und per Lauf stand es 20:24 (PAT fail). Die Fans der Paladins waren kurzfristig etwas leiser, hatten sie doch die Last-Minute-Niederlage gegen die Cologne Crocodiles noch im Kopf. Die Offense von Coordinator Michel Fritsche betrat erneut den Rasen, konnte letztendlich jedoch nur etwas Zeit von der Uhr nehmen. Im vierten Versuch mit einer Restzeit von 1:50 Minuten fehlten ganze zehn Zentimeter zum neuen First Down. Ein Punt tief in die Hälfte der Blackhawks verschaffte den Klingenstädter ein kleines Polster, aber trotzdem brannte förmlich die Luft. Münster kämpfte sich immer weiter voran und stand fünf Sekunden vor dem Ende auf der 35Yard-Linie. Ein tiefer Pass in die Endzone, den erneut Kee Whetzel sichern konnte, und das Spiel war unter dem euphorischen Jubel der Paladins-Fans beendet. Für die Paladins steht nun am 16. Juni das Spiel gegen die Assindia Cardinals in Essen das letzte Spiel vor der Sommerpause an.
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Ingo Hübner Silva- Solingen Paladins
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