Die Krefeld Ravens haben auch ihr zweites Saisonspiel deutlich gewonnen. Vor 1050 Zuschauern in der Grotenburg ließ das Team von Headcoach Kai Schreckenberg nach den Dortmund Giants auch den Aachen Vampires keine Chance. Beim 56:0 (34:0) legten die Schwarz-Gelben einmal mehr einen Traumstart hin und führten bereits nach dem ersten Quarter mit 21:0. Gestützt auf einen starken Quarterback Lucas Wevelsiep, einen hervorragenden Tight End Julien Minuth und den fast unaufhaltsamen Defensespieler Isiah Ward kamen die Raben zu keinem Zeitpunkt der Partie wirklich in Bedrängnis und holten einen souveränen Erfolg.
Die Partie begann gleich optimal für die heimischen Ravens, denn sie konnten nicht nur mit der eigenen Defense starten, sondern die Gäste ließen auch den Kickoff direkt fallen, so dass die Specialteamer direkt heran kamen und so für eine schwierige Feldposition der Vampires sorgten. Aachen wusste sich aber, auch aufgrund von Strafen, zu befreien, doch dann hatte die Ravens-Defense ihren ersten richtig großen Auftritt: Bei einem Pass auf die linke Seite in die Flat- Zone war es wieder einmal Safety Tinashe „Nash“ Gonese aufgerückt und fing den Ball ab. So war es gleich in einem der ersten Plays das erste Mal, dass die Glocke für Big-Plays hinter der Ravens-Teamzone, die übrigens diesmal vor der Heim-Tribüne lag, erklang. Die Ravens bekamen zunächst eine Flagge wegen einer Pass-Interference gegen sich, doch sie befreiten sich über einen starken Pass auf Julien Minuth und dann einen schönen Jet-Sweep mit 22-Yard-Lauf von Moussa Keita. Der bereitete damit sein eigenen Touchdown vor: Ein langer Pass über 30 Yards von Wevelsiep auf die linke Seite kam genau in den Lauf des jungen, hochtalentierten Passemfängers und der griff sicher zu und holte den ersten Touchdown seiner Farben. Nach dem Extrapunkt von Dennis Storm leisteten sich die Gäste im nächsten Drive einen Fumble in der Ballübergabe bei einem Option-Play und Torben Höffler warf sich darauf und sicherte seinen Farben den Ball. Und wieder nutzten die Ravens das: Ein Pass auf die rechte Seite erreichte nach einem schön aufgesetzten Play den völlig freien Akiva Wedge und er lief unberührt in die Endzone. Wieder kam Aachen nach dem erfolgten Kickoff (und dem nächsten sicheren PAT von Storm) nicht über das Feld, denn der nächste Drive endete schnell: nach drei Tackles for Loss punteten sie aus der eigenen Endzone. Der Ball sprang zwar vorteilhaft für die Gäste, aber die Ravens ließen sich nicht irritieren. Ein langer Pass auf Akiva Wedge brachte gute Feldposition und es folgte der erste große Auftritt von „Juju“ Minuth: Aus 29 Yards bediente Wevelsiep den Tightend durch die Mitte perfekt und der junge Leistungsträger ging mit viel Tempo zum 21:0 (nach PAT Storm) ins gelobte Land. Wieder war die Offense der Gäste nach drei Plays vom Feld und wieder ging der Ravens-Angriff um Wevelspiep ans Werk. Nach drei starken Läufen von Wedge über jeweils mehr als 13 Yards täuschten die von Steffen Breidenbach glänzend eingestellten Krefelder erneut die Ballübergabe an, doch den Ball behielt Wevelsiep und der ging über die rechte Seite mit viel Tempo durch und verbuchte den nächsten Touchdown für die Ravens. Wieder war Storm sicher, doch was folgte war eigentlich der einzige große Fehler der Hausherren im Spiel: Nach einem erneuten Three-and- out der Vampires mussten diese punten. Der Ball kam kurz und sprang wieder vorteilhaft für Aachen. Der junge Moussa Keita versuchte dennoch, ihn aufzunehmen, was aber misslang. Die Gäste warfen sich auf den nun feien Ball und hatten eine gute Feldposition kurz vor der Red-Zone der Ravens. Sie holten sogar ein neues First Down, doch dann zeigte die Ravens-Defense ihre Klasse: Zunächst setzten gleich drei Tackles for Loss den Gegner massiv unter Druck. Der versuchte es mit einem Pass auf die rechte Seite und der Ball wurde gefangen, dann aber losgeschlagen und Jason Kayin Oshodin sicherte ihn nicht nur, sondern gab gleich mächtig Gas und ließ alle Gegner hinter sich, um das Leder am Ende sicher zum Defense-Tochdown über die Goalline zu tragen. Beim PAT aber war der Snap nicht gut – der eigentliche Longsnapper Nicki Tenwinkel fehlte angeschlagen – und so blieb Storm chancenlos und erstmals in dieser Saison ohne Erfolg im Extrapunkt. Der Zwischenstand von 34:0 war dann auch der Halbzeitstand.
Nach der Halbzeit ließen die Coaches jetzt verstärkt die zweite und dritte Reihe aufs Feld und konnten verschiedene Spielsituationen testen. Wer aber glaubte, dass die Leistungskurve jetzt nach unten zeigen würde, lag falsch . Auch wenn der zweite Durchgang mit zwei Pässen, die zwar fangbar, aber sehr schwierig waren und fallen gelassen wurden, begann. So musste die Ravens erstmals punten, doch auch Aachen brachte keine Offense auf’s Feld und die Ravenszeigten vielleicht den schönsten, strukturiertesten Drive der Partie, ja, der bisherigen Saison. Es bewies sich einmal mehr wie homogen das Angriffssystem von OC Breidenbach ist. Über mehrere Plays marschierten sie über das Feld und hatten in einem Pass auf Minuth und einem Lauf von Leon Hoffmann gute individuelle Aktionen. Am Ende stand ein Pass von Wevelsiep auf Keita auf der rechten Seite. Der bekam einen Traumblock von Wedge, der gleich Corner und Safety aus dem Spiel nahm, und ging unberührt zu sechs Punkten. Wieder war beim PAT der Snap nicht gut und so blieb der zweite Versuch ohne Erfolg. Die Vampires kamen wieder in Ballbesitz und zeigten ihr bestes Offense-Play der Partie durch einen langen Lauf von Runningback Jo Kauffmann. Auch die Defense rotierte in Halbzeit Zwei durch alle Reihen. Ein Pass von Aachen auf die linke Seite in eine Deckung hinein wurde von Benedikt Atsuki stark hochgeschlagen und Justin Kleckers war zur Stelle und der Linebacker, der sich über Jahre der harten Arbeit in Specialteams ins Team gespielt hatte, fing den Ball zu seiner ersten Ravens-Interception. Die Ravens hatten wieder gleich mehrere starke Läufe von Wedge auf der Habenseite, ehe Wevelsiep durch die Mitte tief Kanadier Justin Tolbert fand der den Ball, stark bedrängt, zum nächsten Touchdown fing. Diesmal waren Snap und Hold gut und so stand es 47:0. Wieder hielt die Defense die Gäste bei drei Versuchen und nach dem Punt bediente Wevelsiep durch die Mitte den duchgestarteten Minuth und der machte mächtig Yards after Catch und verbuchte seinen zweiten Touchdown des Nachmittags zum 53:0. Und wieder war es dasselbe Bild: Aachens Offense machte gegen eine dominante Ravens-Abwehr keinen Stich und so kamen die Krefelder in guter Feldposition erneut an den Ball, erreichten aber nur das Fieldgoal. Das verwandelte Storm aus immerhin 36 Yards sicher zum Schlusspunkt von 56:0. Es folgte, nach erneut guter Defense, noch ein offensiver Drive, diesmal mit Wedge als Quarterback, um weitere Szenarien zu testen. Doch nach einigen guten Plays versuchte er in der Red-Zone den Pitch auf Hoffmann, doch der misslang. Als Seitwärtspass war es keine Incompletion, sondern ein Fumble und Aachen eroberte den Ball. Das aber hatte nur noch statistischen Wert, denn die Vampires gingen kein Risiko mehr ein und knieten ab. So blieb es beim souveränen 56:0-Erfolg.
Am Ende ist es müßig, aus einem geschlossen starken Team einzelne Spieler herauszuheben. Doch die Hitman DL Ward (Defense) und TE Minuth (Offense), sowie Team-MVP QB Wevelsiep zählten sicher zu den dominanten Akteuren. Dazu zählen fraglos auch Akiva Wedge, Kicker Dennis Storm, der an den verpassten PATs schuldlos war (das Problem lag jeweils in schlechten Snaps/Holds), oder eine bärenstarke O-Line und Secondary, die beide praktisch keine Lücken offenbarten. Für die Ravens geht es jetzt am 20. Mai nach Münster, ehe am 27. Mai das nächste Heimspiel gegen die Mönchengladbach Wolfpack ansteht.
Scores:
6:0 Keita / PAT 7:0 Storm
13:0 Wedge / PAT 14:0 Storm
20:0 Minuth / PAT 21:0 Storm
27:0 Wevelsiep / PAT 28:0 Storm
34:0 Oshodin
40:0 Keita
46:0 Tolbert / PAT 47:0 Storm
53:0 Minuth / PAT 56:0 Storm
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Christoph Wittfeld - Krefeld Ravens e.V.