Das war wirklich ein gebrauchter Tag für die Jets. Schon die Anreise nach Remscheid gestaltete sich durch eine Tagesbaustelle auf der A3, die den Verkehr um halb Köln lahmlegte, schwierig und so kamen viele Spieler und Coaches bereits zu spät zum Treffpunkt im Stadion Reinshagen. Am Ende mussten die Jets dann auch noch eine ärgerliche 34:29-Niederlage schlucken.
Die Jets-Defense kämpft bis zum Umfallen (Foto: Richard Welde)
Vor Spielbeginn stand bereits fest, dass die Defense der Troisdorfer Footballer mit einigen Ausfällen planen musste. Mit Tom Laska, Alessandro Genco Russo und Enrico Bösl fehlten gleich drei wichtige Spieler im Kader von Defense Coordinator Connor McMullen.
„Uns war klar, dass das Spiel unter diesen Voraussetzungen nicht einfach wird“, so McMullen. „Wenn einem dann aber am Sonntagmorgen noch zwei weitere Starter ausfallen, dann gehen einem so langsam die Möglichkeiten aus.“
Bis kurz vor Spielbeginn hatten Matthias Berger und der Niederländer Nick Meijers noch versucht, rechtzeitig fit zu werden, aber ein Einsatz gegen den Amboss kam letztlich nicht in Frage.
Und es kam noch dicker, denn selbst wenn die Troisdorf Jets gerne Punkte auf das Scoreboard gebracht hätten: im ersten Quarter kam die Offense nicht einmal auf das Spielfeld. Mit einem starken Laufspiel nahmen die gastgebenden Ambosse gleich zu Beginn viel Zeit von der Uhr und schlossen ihren ersten Drive mit Punkten ab (7:0). Den anschließenden Kickoff retournierte Max Pütz zwar mit einem starken Lauf bis kurz vor die Remscheider Endzone, verlor aber dann das Leder-Ei und die Amboss kamen erneut in Ballbesitz.
Als dann endlich auch die Troisdorfer Offense aufs Spielfeld durfte, überrannte sie den Amboss mit gewohnt starkem Laufspiel und schloss direkt mit Punkten ab. Fullback Niklas Hornen rammte sich in die Endzone der Remscheider zum 6:7-Anschluss.
Auch danach konnten sich die vielen Zuschauer, darunter auch wieder viele treue Jets-Fans, nicht über zu wenig Spannung beklagen. Sowohl die Gastgeber, als auch die Jets schlossen ihre Drives regelmäßig mit Punkten ab. Vor allem den sprintstarken US-Running Back Cole Williams bekamen die Jets einfach nicht unter Kontrolle. Zudem machte der für den verletzten US-Spielmacher Sean Willix eingesprungene Quarterback Tom Schröder, der für seine Körpergröße erstaunlich schnell und wendig auf dem Feld agierte, ein nahezu fehlerfreies Spiel.
So liefen die Jets immer einem Rückstand hinterher und hatten am Ende dann auch noch Pech, als ein Pass von Jannik Nowak zwar bei Marcel Franzen ankam, der aber nur wenige Zentimeter vor einem neuen ersten Versuch ins Aus gedrängt wurde. Damit war das Spiel vorbei und die Jets kassierten ihre zweite Saisonniederlage.
„Heute war mehr drin“, sagt Head Coach Heinen nach dem Spiel. „Die Jungs haben alle bis zum Umfallen gekämpft, keine Frage, aber am Ende fehlten uns die verletzten Leistungsträger. Dazu habe ich am Ende einen relativ riskanten Spielzug angesagt, bei dem wir leider den Ball in aussichtsreicher Position verloren haben. Das hat uns dann endgültig einen möglichen Sieg gekostet.“
Für die weiteren Jets-Punkte im Spiel sorgten Niklas Hornen, Max Pütz und Tim Manns. Bis auf einen verwandelte Sebastian Weidenbruch alle Extrapunkte gewohnt sicher.
Noch zwei Spiele stehen für die Jets vor der erholsamen Sommerpause auf dem Programm. Am Samstag empfangen die Roten den noch sieglosen Aufsteiger aus Dortmund im Aggerstadion (Kickoff 18 Uhr). Eine Woche später geht es dann nach Bielefeld, bevor eine mehr als sechswöchige Pause beginnt.
Am Wochenende trennte sich Ligaprimus Solingen auswärts mit einem gnadenlosen 67:0-Sieg von den Dortmund Giants und Bielefeld siegte knapp mit 24:19 in Köln gegen die Falcons. Trotz der Niederlage bleiben die Troisdorf Jets auf Rang 2 der Tabelle in der Regionalliga NRW direkt hinter den ungeschlagenen Solingen Paladins.
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