“Der Kicker trifft eh nichts!“ - sagte Julius Arens (Defensive Back Coach/ Special Teams Coordinator) am 05.05.18: Wie er sich irrte. Trotz dauerhaften starken Böen und sintflutartigen Regenfällen trat der Kicker der Giborims den Ball nach einigen Fehlversuchen nun doch durch die Uprights und sorgte für eine bittere 00:05 Niederlage der Bravehearts im Hinspiel.
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Am 08.07. sollte alles anders werden. Schon in der vorherigen Partie gegen die Falcons, die zwar deutlich auf dem Scoreboard verloren wurde, aber trotz allem ein Team zeigte, das den Hunger auf mehr zeigte. Die Zielsetzung für das Rückspiel gegen die Giborim war klar, Einsatz, Wille und die eigene Aufgabe eines jeden Spielers und Trainers für das einzige denkbare Ziel: Die Giborim zu schlagen. Trotz der hohen Niederlagen gegen die Falcons war es den Erftstädtern noch möglich den zweiten Tabellenplatz zu erringen, sollte man nur hoch genug gegen die Westerwälder gewinnen.
Mit dem Einsteigen in den Bus um knapp 11:00 versetzte sich auch der letzte der Truppe in den Spielmodus und fokussierte sich auf die anstehende Aufgabe. An die Spielverhältnisse hatte man sich schon beim letzten Auswärtsspiel in Köln gewöhnt, sengende Hitze und brennende Sonne begleitete die Bravehearts aufs Spielfeld, und es sollten auch später nicht nur die natürlichen Umstände sein, die die Stimmung aufheizen sollten.
Um exakt 15:00 traten die Giborims den Ball über das glühende Kunstrasenfeld im Westerwald und eröffneten die Partie. Die Bravehearts sollten direkt zu Beginn in den Genuss des Ballbesitzes kommen, waren aber nicht in der Lage daraus Kapital zu schlagen. Der erste Punt führte zur ersten Angriffsserie der Westerwälder, die allerdings schnell durch einen hart erkämpften Interception durch Inside Linebacker #52 Timur Süslü unterbunden werden konnte. Doch leider war auch der nächste Drive der Bravehearts nicht von Erfolg gekrönt und so musste man sich erneut mit einem Punt zufriedengeben.
Es war der nächste Drive der Giborims der erstmals zeigen würde in welche Richtung sich dieses Spiel entwickeln sollte, ein langer third down zwang den Quarterback der Giborims erneut zum Passversuch, den allerdings erneut #52 Timur Süslü aus der Luft griff und sich auf den Weg in die Westerwälder Spielhälfte machte. Gestoppt an der 35 der Westerwälder, brachte er die Offense in exzellente Feldposition und sorgte auf der Tribüne für einsetzende Frustration. Diese aufeinanderfolgenden Interceptions waren Gift für die so motivierten Westerwälder, die ihren zweiten Platz keinesfalls aufgeben wollten.
Doch auch nach diesem Turnover in guter Field Position konnte die Bravehearts Offense um #9 Tobias Pietsch und Tight End #87 Sebastian Moers keine wirkenden Akzente setzen und man musste sich mit einem Field Goal Try aus knapp 35 Yards zufriedengeben. Leider musste die Sideline zusehen wie der Ball die Uprights um wenige Zentimeter links verfehlte, zwar blieb der Score ausgeglichen bei 0:0, doch war man sich bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis man sich die Zahlen auf dem Scoreboard bewegen würden.
Im zweiten Quarter traten die Giborim nun viel stärker auf, die immer noch Ausfallgeschwächte Defense hatte mehr und mehr Mühe den Gegner unter Kontrolle zu halten, obwohl die Offense durch immer bessere Läufe und immer länger werdende Drives der Defense mehr Pausen einräumen konnte. Gegen Mitte des zweiten Quarters war es nun soweit. Die Giborim hatten sich, trotz dem eisernen Kampf der Bravehearts Defense um jeden Zentimeter Boden, bis in die Red Zone der Bravehearts vorgearbeitet. Doch auch diesmal sollte sich die Aufmerksamkeit eines Defensespielers auszahlen. #28 Thosten Bockey spielte eine großartige Coverage und brachte sich mit viel Übersicht in die Wurfbahn zwischen Receiver und Quarterback und konnte seine erste Interception der Saison kurz vor der eigenen Endzone verbuchen.
Trotz des Ballbesitzwechsels war die Situation immer noch brenzlig, im Hinspiel war es ebenfalls ein Safety gewesen, der die Erftstädter auf die Verliererstraße gebracht hatte. Doch auch der Spieler des Tages, #33 Runningback Marcel Schmitz, hatte einen herausragenden Tag, den er in diesem Drive im zweiten Quarter beginnen sollte. Durch aggressive und furchtlose Läufe durch die Defense der Giborim verschaffte er seinem Quarterback und der Defense Luft zum Atmen. Die erste Halbzeit war geprägt von einer Defenseschlacht um jeden Zentimeter Boden, den die Bravehearts klar für sich entscheiden konnten, sich aber durch ihre Offense nicht belohnten.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit waren es wieder die Westerwälder die versuchten dem Spiel ihren Stempel aufzudrücken. Ihnen schien dies auch zu gelingen, zumindest bis sie am dritten Versuch an der Erftstädter 15 Yard Line scheiterten und gezwungen waren ein Field Goal zu versuchen. Dieser Versuch, der auch die tabellarische Situation hätte entscheiden können, wurde durch einen letzten Kraftakt des Special Teams vereitelt und gab den Bravehearts die Chance das Spiel in ihre Richtung zu drehen.
Nun wurde es kritisch, die natürlichen Begebenheiten der Hitze und Sonne machten den hart kämpfenden Spielern auf beiden Seiten zu schaffen und natürlich hatten die Giborim in der Halbzeit ihre Taktik umgestellt. Das hatten allerdings auch die Mannen aus Erftstadt und die Offense unter ihrem Offense Coordinator Rainer Küpper begannen sich bei ihrem ersten Drive in der zweiten Spielhälfte über das Feld zu bewegen. Geprägt von aggressivem Laufspiel war es #33 Marcel Schmitz der die Offense das Feld herunterbewegte.
Zu Beginn des vierten Quarters zwang das Punt Team der Giborims die Bravehearts den Ball an ihrer eigenen 5 Yard Line zu übernehmen. Geführt von Quarterback #9 Tobias Pietsch und #33 Marcel Schmitz, der mit seinen wirklich beeindruckenden Läufen immer für genug Raumgewinn sorgte, kämpften sie sich in einem nicht enden wollenden Drive bis an die 4 Yard Linie der Giborim, wo die Angriffsserie letztendlich zum erliegen kam. Im vierten Versuch war es an der Zeit volles Risiko zu gehen. Ein improvisierter Fake Spielzug sollte das Spiel entscheiden. #9 Quarterback Tobias Pietsch verkaufte einen Fake zu seinem Runningback #8 Zerihun Sauer oscarreif und konnte den Touchdown zum Sieg selbst erlaufen. Der folgende PAT wurde verwandelt und stellte den Endstand mit 00:07 fest.
Es war kein hoher Erfolg, aber ein Erfolg auf den jeder Spieler, der der Hitze und der Sonne des Westerwaldes getrotzt hat stolz sein kann. Jeder Spieler stellte sich unabdinglich in den Dienst der Mannschaft und trug seinen Teil zu diesem sportlich als auch mentalen wichtigen Erfolg bei. Die nun tabellarisch zweiten Bravehearts sehen sich nun in der „Silver-League“ ihrem Playoff-Gegner gegenüber, dem sie sich nach den letzten Leistungen mit Zuversicht entgegenstellen können.
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Julius Arens - Erfa Bravehearts