Mit 37:7 (9:0/28:0/0:0/0:7) gewannen die Kiel Baltic Hurricanes bei den Berlin Adlern. Eine starke erste Halbzeit reichte dabei, um den vierten Saisonsieg einzufahren. In der zweiten Spielhälfte probierten die Canes viel aus, wurden jedoch auch etwas fahriger. So blieb es lange beim 37:0. Thiadric Hansen erzielte dabei zwei Touchdowns, einen nach Pass von Quarterback Logan Schrader und einen nach einer Interception. Schrader selbst, Lukas Rehder, Lennart Stolina und Benedikt Englmann sorgten für die weiteren Scores. In der letzten Minute gelang den Gastgebern dann noch ein Touchdown nach einem Fumble der Kieler.
Benedikt Englmann (Foto: Michael Zelter)
„Die Defense hat ein konstant starkes Spiel gemacht und vor allem in der Line den Druck beständig aufrecht erhalten. Unsere Offense hat eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, in der zweiten haben wir leider etwas geschwächelt“, sagte Hurricanes Head Coach Marcus Herford nach dem Spiel. Verzichten mussten die Hurricanes in Berlin und den kommenden Spielen auf Defensive Tackle Austin Teitsma. Der 25-jährige Amerikaner reiste aufgrund einer Krankheit, die ihn seit dem siebten Lebensjahr begleitet und im letzten Monat dazu führte, dass sich sein Zustand stark verschlechterte, zurück in die USA. Darum trugen viele Hurricanes-Spieler an diesem Tag seine Nummer 74 auf dem Arm. „Wir wünschen Austin, dass es ihm schnell besser geht“, so Defensive Lineman Aaron Boadu, „Wir wollten so weitermachen wie wir mit ihm gespielt haben und wie er es vorlebte – immer mit Vollgas.“ Mit sechs Quarterbacks Sacks und nur 98 zugelassenen Yards, die sich aus 109 Passing und -11 Rushing Yards zusammensetzen, ist dies gelungen. „Die Defensive Line hat stark gespielt und uns dahinter damit das Leben leichter gemacht und uns mit dem Druck auf den Quarterback auch die drei Interceptions ermöglicht“, sagte Linebacker Thiadric Hansen.
Die Hurricanes erhielten zu Beginn des Spiels als Erste den Ball und arbeiteten sich erfolgreich über das Feld. Benedikt Englmann schloss diese erste Angriffsserie mit einem 34-Yard Fieldgoal ab. Nach einem Punt der Berliner marschierten die Canes in ihrem zweiten Drive schneller über das Feld. Zunächst lief Quarterback Logan Schrader selbst für 46 Yards und warf dann einen Pass auf Paul Häberlein, der an diesem Tag erstmals in der Startaufstellung stand und Xavier Mitchell vertrat, der somit ein wenig geschont werden konnte. Häberlein trug den Ball bis an die 2-Yard Linie der Adler. Von dort aus vollendete Thiadric Hansen, der wieder einmal für ein paar Spielzüge auch in der Offense eingesetzt wurde, nach einem kurzen Pass von Schrader in die Endzone zum 9:0 aus Kieler Sicht.
Mit dem nächsten Berliner Angriff ging es ins zweite Viertel. Doch während die Gastgeber sich in der gesamten ersten Hälfte immer entweder mit einem Punt vom Ball trennen oder eine Interception hinnehmen mussten, legten die Hurricanes im zweiten Quarter vier Touchdowns nach. Zunächst fing Lukas Rehder einen Touchdownpass von Logan Schrader zum 15:0. Der PAT misslang. Nach einer Interception von Brandon LeBeau, die er bis weit in die Berliner Hälfte zurücktrug, sorgte Schrader kurz darauf selbst für die nächsten Punkte. Nur zwei Berliner Spielzüge später fing Jan Abrahamsen den Pass von Adler-Quarterback Paul Zimmermann ab und brachte sein Team so schnell wieder in Ballbesitz. Die Offense dankte es ihm mit den nächsten Punkten durch einen Pass auf Lennart Stolina. Benedikt Englmann sorgte mit einer Two-Point Conversion nach dem Touchdown für den 29:0 Zwischenstand. Nach einem Punt der Berliner gelang es den Gastgebern einen Fumble von Logan Schrader zu forcieren und zu erobern. Doch Thiadric Hansen gab prompt die Antwort, als er im darauffolgenden Spielzug den Pass von Berlins Spielmacher Zimmermann abfing und den Ball über 32 Yards zum Touchdown zurücktrug. Chris McClendon erlief die Two-Point Conversion im anschließenden Extrapunktversuch zum 37:0 für Kiel.
So ging es für die Teams in die Halbzeitpause. Mit zwei Berliner Punts nach je nur drei Spielzügen und einem nicht erfolgreichen Fieldgoalversuch der Kieler blieb das dritte Quarter punktlos. Mit einer langen Angriffsserie von der eigenen 14-Yard Line bis an die Berliner Redzone ging es ins Schlussviertel. Doch die Canes konnten weder diesen, noch den nächsten langen Drive abschließen. Bei noch 25 Sekunden Spielzeit verloren sie dann forciert durch Berlins David Leisegang noch einmal den Ball, den Lawrence Williams aufnahm und über 49 Yards bis an die Kieler 21-Yard Line trug. Bei weniger als zehn Sekunden verbleibender Spielzeit gelang Paul Zimmermann der Touchdownpass auf Julian Kassler.
Für die Hurricanes geht es nach der Hälfte der Saisonspiele nun in eine kurze, einwöchige Sommerpause, bevor die Vorbereitung auf die Berlin Rebels beginnt. Am 23. Juli empfangen die Kieler den aktuellen Tabellenführer im Kilia Stadion, der parallel zum Spiel der Hurricanes bei den Adlern die Hamburg Huskies zu Gast hatte und mit 51:7 schlug. In der Tabelle hat sich durch die Ergebnisse vom Wochenende nichts verändert. Die Rebels führen weiterhin die GFL Nord an, gefolgt von Dresden, Braunschweig und Kiel auf den Playoffplätzen.
Berlin Adler – Kiel Baltic Hurricanes 7:37 (0:9/0:28/0:0/7:0)
1. QTR
0:3 #87 Benedikt Englmann, 34-Yard Fieldgoal
0:9 #2 Thiadric Hansen, 2-Yard Pass #10 Logan Schrader. PAT failed
2. QTR
0:15 #88 Lukas Rehder, 3-Yard Pass #10 Logan Schrader. PAT failed
0:21 #10 Logan Schrader, 6-Yard Lauf. PAT failed
0:29 #84 Lennart Stolina, 5-Yard Pass #10 Logan Schrader. 2-PC #87 Benedikt Englmann
0:37 #2 Thiadric Hansen, 32-Yard Interception Return. 2-PC #1 Chris McClendon
3. QTR
keine Punkte
4. QTR
7:37 #84 Julian Kassler, 21-Yard Pass #12 Paul Zimmermann. PAT good
Bettina Büll - Kiel Baltic Hurricanes -