Minden Wolves unterstützen den Kampf gegen den Brustkrebs und besiegen die Dortmund Giants 59:0 - American Football in Minden – das steht für echte Gänsehautmomente. Und besser als am letzten Spieltag der Saison 2023 hätten die nicht zum Ausdruck kommen können. Sage und schreibe 2.500 Zuschauer im Weserstadion bildeten den passenden Rahmen für das, was das Wolfsrudel auf das Feld brachte.
Nicht nur, dass sie den Oberliga-Vierten Dortmund Giants nach allen Regeln der Kunst beherrschten und sich ihre Dominanz in einem fulminanten 59:0 (10:0, 14:0, 28:0, 7:0)-Sieg widerspiegelte, auch ihr Einsatz für den Kampf gegen den Brustkrebs, für den sie mit Partner BKK Melitta hmr eigens pinke Trikots und Strümpfe hatten anfertigen lassen, rief die uneingeschränkte Unterstützung aller Besucher hervor.
Es war einfach ein komplett runder Tag, dieser Saisonausklang, der nach dem Spiel bei Freibier und Bratwurst von Mannschaft und Zuschauern gemeinsam begangen und am Abend bei einer Party in der Musikbox, zu der jeder eingeladen war, fortgesetzt wurde. Die Minden Wolves wissen eben zu feiern, aber auch wichtige Dinge des Lebens ins Rampenlicht zu stellen. „Wir sind froh und glücklich, dass wir die Aktion Pink Ribbon, die es schon lange in der NFL in den USA gibt, unterstützen und auf die Krankheit und deren Präventionsmaßnahmen hinweisen können“, zeigte sich Phil Gamble stolz darüber, mit seinem Jungs einen kleinen Beitrag bei der Bekämpfung des Brustkrebses leisten zu können.
Es war aber auch sonst ein Spieltag mit vielen schönen Facetten. Natürlich standen die rosa Schleife „pink ribbon“ und der gemeinsame Abschluss der Saison im Mittelpunkt. Es gab aber noch andere Besonderheiten, die zumindest für die Beteiligten von großer Bedeutung waren. So verabschiedeten sich mit Conor Tait, Willie Fedd jr, Kolby Crittenden und Jonathan Mbanefo gleich vier „Imports“ mit ihren letzten Auftritten von ihrem Team. Gamble: „Mal abwarten, ob wir den einen oder anderen im nächsten Jahr wieder in Minden sehen.“
Es war aber auch ein besonderer Tag für manch heimischen Spieler, denn der Headcoach verzichtete in seiner Starting Offense gänzlich auf seine Punktgaranten aus den USA, schenkte jenen Akteuren das Vertrauen, die ansonsten eher in der zweiten Reihe stehen. Oder aber vor eineinhalb Monaten noch in der Jugend spielten. Das traf auf Fabrice Steinbach und René Lange zu, die auf den so wichtigen Positionen des Quarterbacks und des Runningbacks ihr Können zeigen duften – und es auch nahhaltig taten.
Gerade Spielmacher Steinbach, dem bei einer Interception nur ein einziger Fehler unterlief, sorgte dafür, dass seine Mannschaft immer wieder „marschierte“. „Wir mussten nicht ein einziges Mal den Ball punten, er hat unser Spiel immer zu Ende gebracht. Das spricht für Fabrice.“ Dem jungen QB gelangen neben vielen gelungenen Aktionen gleich vier Touchdown-Pässe.
Aber auch alle anderen Backups konnten sich in Szene setzen und Eigenwerbung für die kommende Saison betreiben. So wie Luca Manuel Blase, der mit seinem Touchdown erstes Zählbares aufs Scoreboard brachte. Tobias Pauls mit einem erfolgreichen Point after Touchdown (er verwandelte übrigens alle acht Versuche traumhaft sicher) und einem Fieldgoal sorgte nach dem ersten Viertel für eine beruhigende 10:0-Führung der Hausherren. Steinbach fand wenig später Mindens Punktgaranten Willie Fedd jr. mit einem Pass zum zweiten Besuch „im gelobten Land“. Und als Gian Luca Poeschke einen gegnerischen Punt bis in die Endzone retunierte, stand es zur Pause 24:0 für die Wolves.
Richtig hungrig zeigten die sich im dritten Viertel, in dem ihnen satte 28 Punkte gelangen – vier Touchdowns! Ysrael Castrillo freute sich riesig, als er den Ball nach einem Pass von Quarterback Steinbach in der Endzone mit sechs Punkten veredeln konnte, bevor anschließend die großen drei Minuten des Kenneth Patten jr. folgten.
Vor den Augen seiner jubelnden Mutter, die extra aus den USA gekommen war, blockte er zunächst einen Punt und trug das „Ei“ über die Goalline, wenig später sorgte er für eine Interception des gegnerischen Quarterback und war auf dem Weg in die Endzone erneut nicht zu stoppen. „Zwei Touchdowns eines Defensespielers binnen drei Minuten bekommt man im Football auch nicht alle Tage zu sehen“, freute sich neben Phil Gamble das gesamte Team mit seiner Nummer „45“.
Wie Slalomstangen ließ schließlich Willie Fedd jr seine Gegenspieler bei einem Punktreturn stehen, eilte über das gesamte Feld, lief mit vielen Körpertäuschungen von links nach rechts und verspürte letztlich keinen Dortmunder mehr in seinem Dunstkreis, so dass die American Footballer der DJK Dom Minden ihre Führung nach dem dritten Viertel auf 52:0 schrauben konnten.
Im abschließenden Quarter ließen es alle etwas ruhiger angehen. Dennoch waren es die Minden Wolves, die noch einmal etwas aufs Scoreboard brachten. Ein Steinbach-Pass fand Kolby Crittenden und auch der Wide Receiver verabschiedete sich schließlich mit einem Touchdown aus der Weserstadt.
„Ich bin mit der heutigen Leistung sehr zufrieden. Immerhin waren wir schon Vizemeister und die Luft nach dem Sieg in Mönchengladbach eigentlich raus. Dafür haben es alle Jungs gegen Dortmund aber sehr gut gemacht“, lobte Headcoach Gamble. Und sein Saisonfazit: „Natürlich hätte ich gern die Meisterschaft eingefahren. Aber da war ein besseres Team, das verdient vorne steht. Die Ravens haben uns zudem deutlich gezeigt, woran wir noch arbeiten müssen, um im nächsten Jahr diesen einen Platz nach vorn zu rücken. Und das möchten wir gern schaffen!“
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Volker Krusche - Minden Wolves
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