Die Krefeld Ravens sind perfekt in die neue Saison gestartet. Mit einem 35:10 (14:0) gegen die Münster Blackhawks sendete das Team von HC Kai Schreckenberg das erste deutliche Zeichen an die Konkurrenz. Die Ravens mussten dabei aber durchaus auch Rückschläge verkraften und zu Anfang der zweiten Hälfte hing der Erfolg am seidenen Faden. Doch am Ende setzte sich die Qualität der Hausherren durch.
Ein starkes Zeichen setzte am Samstag die US-Generalkonsulin für Nordrhein-Westfalen, Pauline Kao, für die transatlantischen Beziehungen, als sie den Season-Opener der Krefeld Ravens besuchte und den traditionellen Coin-Toss (Münzwurf) durchführte. Während ihres Besuchs traf die Generalkonsulin mit Spielern, Trainern, Fans und auch dem Oberbürgermeister der Stadt Krefeld, Frank Meyer, zusammen, um die Werte des Sports und die gemeinsamen Interessen beider Länder zu feiern. Sie betonte die Bedeutung des Austauschs zwischen den USA und Deutschland auf verschiedenen Ebenen, sei es im Sport, in der Wirtschaft oder in der Kultur. Die Krefeld Ravens begrüßten die Generalkonsulin mit offenen Armen und boten ihr einen Einblick in die lokale Sportszene. "Der Besuch der US-Generalkonsulin ist eine Ehre für uns und unterstreicht die Bedeutung dieses Sports als Brückenbauer zwischen Nationen", sagte Christoph Wittfeld, Geschäftsführer der Ravens.
"Wir sind stolz darauf, unsere Leidenschaft für American Football mit Frau Generalkonsulin Kao zu teilen und freuen uns über die Stärkung unserer Beziehungen durch solche Besuche." Anschließend gewannen die Ravens den erwähnten Coin-Toss und gaben wie gewohnt das erste Angriffsrecht ab, um mit der eigenen Defense zu starten und in der zweiten Halbzeit den Ball zu bekommen. Doch was üblicherweise direkt ein erstes Zeichen gibt, wurde diesmal zum Problem, denn der Gast aus Münster zeigte einen starken ersten Drive. Immer wieder war es Runningback Umar Tairou, der gute Läufe hinlegte. Auch Quarterback Keegan Mccomack machte ein gutes Spiel und machte den Ravens vor allem mit den Füßen Probleme, während die Secondary der Hausherren eine überragende Partie bot und praktisch keinen Raum für Receiver der Blackhawks ließ. Zweimal gelang es den Ravens eigentlich, den Drive zu stoppen, doch mit Flaggen machten sie sich einmal bereits den Punt der Gäste zunichte und schenkten an der Mittellinie ein neues erstes Down. So standen die Blackhawks schließlich an der Goalline der Ravens und hatten drei Versuche, den Ball bis in die Endzone zu tragen. Doch die Ravens-Defense zeigte ihre ganze Klasse. Erst gelang es, den Gegner an die 10 zurück zu drängen, dann erhielt Mccomack viel Druck und warf einen Pass in die Endzone. Doch den hatte Ramon Franco gerochen, spritzte dazwischen und fing den Ball ab, um in bis an die 20-Yard-Linie der Blackhawks zurück zu tragen. Es war das erste ganz große Big-Play der Partie.
Die Offense ging ans Werk und mit dem ersten Play fand Quarterback Lucas Wevelsiep in der rechten Seite der Endzone Neuzugang David Crawford und der fing den Ball zum ersten Touchdown der Partie. Der Point after Touchdown (PAT) von Dennis Storm war gut und so stand es 7:0. Die Gäste bekamen den Ball, doch die Defense hielt, unter anderem durch einen Sack von Max Emmerich. Die Gäste mussten punten, doch auch die Ravens konnten sich nicht entscheidend durchsetzen und mussten ihrerseits den Ball abgeben. So kam Münster wieder an den Ball – und das in guter Feldposition kurz in der Hälfte der Ravens. Doch wieder hielt die Defense. Die Gäste spielten den vierten Versuch aus, doch Ramon Franco ließ die Chance auf die zweite Interception aus und ließ den Ball fallen. Doch die Ravens erhielten natürlich dennoch den Ball durch Turnover on downs und es folgte das nächste Bigplay: Akiva Wedge bekam den Ball, brach über die linke Seite durch und schaltete den Turbo ein. An der 10 Yard Linie trat er auf die Außenlinie und so erhielt Wevelsiep eine perfekte Feldposition. Eine Flagge brachte die Ravens zurück an die 23, doch Wevelsiep ließ sich im dritten Versuch nicht beirren und legte den Ball perfekt in die linke Ecke der Endzone, wo der zweite neue Receiver, Jakob Bojko, sicher zugriff und das 14:0 (PAT Storm gut) herstellte. Münster erhielt in den letzten zwei Minuten der Halbzeit noch einmal den Ball und zunächst gelang es, zwei First Downs zu erzielen. Doch dann hielt die Defense der Ravens und der Gast musste punten. Diesen aber blockte Constantin Castelli und sicherte den Ball an der gegnerischen 30. Ein Schuss in die Endzone durch Wevelsiep war nicht erfolgreich, J’Mari Davis wurde in der Endzone getackelt, bevor der Ball da war und so gab es die Pass-Interference. Die Zeit lief aber aus und die Ravens probierten das Fieldgoal aus 47 Yards, doch das ging knapp links neben das Tor und so blieb es zur Halbzeit beim 14:0.
Nach dem Seitenwechsel bekamen die Ravens dann den Ball und damit die Chance, die Führung auszubauen, doch das gelang nicht. Ein Three-and-out der Offense brachte den Blackhawks den Ballbesitz. Doch auch die RavensDefense hielt und ließ kein First Down zu. Dafür lieferten die Gäste aber einen perfekten Punt und fesselten die Ravens an die eigene ein-Yard-Linie. Die reagierten mit einem Hard-Count und lockten die Gäste ins Abseits. So befreite man sich aus der kritischen Situation. Doch im nächsten Play von der eigenen 6 leistete sich Lucas Wevelsiep den einzigen schweren Fehler der Partie. Seinen Pass fing Leon Janeikes ab und trug ihn direkt zum Pick-Six in die Endzone. Davis, der noch versuchte zu retten, war erfolglos. Der PAT durch Marcel Kolov war erfolgreich und so stand es 14:7. Die Ravens zeigten einen guten Return von Davis, der an der eigenen 37 eine gute Feldposition brachte. Akiva Wedge mit einem guten Lauf und anschließendem Facemask gegen sich bracht die Ravens an die gegnerische 43, doch dann leistete sich Leon Hoffmann einen Fumble, als gleich vier Verteidiger in ihn einschlugen. So kam Münster wieder an den Ball. Zwei gute Pässe auf Maximilian Elfers brachten die Gäste an die 17. Danach hielt die Defense, aber die Gäste schossen das Fieldgoal und kamen durch Kolov zum 10:14 heran. Das Spiel drohte jetzt zu kippen, das Momentum war klar auf Seiten der Gäste, doch die Ravens antworteten. Der Kickoff ging ins Aus und so ging es an der eigenen 35 los. Die Ravens setzten jetzt vor allem auf zwei Spieler: Lior Volkov mit mehreren starken Läufen und Davis mit zwei starken Catches inklusive vieler Yards after Catch. So stand man kurz vor der Endzone und Volkov selbst vollendete zum 21:10 (PAT Storm). Wie stark die Teamchemie ist zeigt, dass der eigentliche Star des Teams, Akiva Wedge, sich nicht zu schade war, als Vorblocker den Weg frei zu machen.
Dieser Touchdown besiegelte regelrecht das Schicksal der Gäste. Sie kamen nicht mehr ins Spiel und spielten an der Mittellinie einen vierten Versuch aus. Doch Tinashe „Nash“ Gonese schlug den Ball herunter und so kamen die Ravens in Ballbesitz. Wedge übernahm jetzt das Kommando, lieferte zwei starke Läufe und die Ravens standen an der 18 in der Red-Zone. Wieder ging der Ball an Wedge und der ging wie ein Aal durch die Reihen der Gegner. Er brach gleich mehrere Tackles und marschierte am Ende in die Endzone. Der PAT misslang zwar zunächst, weil der Hold nicht passte, doch Wevelsiep als Holder versuchte den Pass in die Endzone. Der kam zwar nicht an, doch es gab einen späten Hit gegen ihn und so die Flagge und einen weiteren Versuch. Den vollendete Storm sicher. Die Blackhawks versuchten jetzt alles, spielten erneut erfolglos einen vierten Versuch aus und die Ravens reagierten mit einem weiteren starken Drive von Wedge, der am Ende mit einem weiteren unfassbaren Lauf als 20 Yards zu seinem zweiten Endzonenbesuch durch ging. Wie genau, das können wohl auch die meisten Beobachter nicht sagen. An dieser Stelle sei das Highlight-Video oder der ganze Stream im Re-Live empfohlen.
Die Ravens siegten damit am Ende klar und letztlich auch verdient mit 35:10 (14:0) und zeigten sich als starker Contender um die vorderen Plätze. Denn der GFL2-Absteiger zählt seinerseits sicher ebenso zu den Favoriten. Damit ist ein deutlicher Sieg ohne Frage ein Statement. Dass darüber hinaus viele Spieler einen guten Teil zum Erfolg beitrugen, zeigt umso mehr: Mit den Ravens ist zu rechnen, der Saisonstart ist gelungen und es empfiehlt sich, Tickets für das nächste Heimspiel am 5. Mai (Sonntag, 15 Uhr) gegen die Troisdorf Jets zu besorgen.
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Christoph Wittfeld - Krefeld Ravens e.V.