Bereits am Samstag haben die Assindia Cardinals die Gäste aus Aachen mit 28:10 bezwungen. Dabei spannten die Essener, auch „Men in Blue“ (MiB) genannt, das Publikum auf die Folter, denn nach einem fulminanten Start ließen sie die Aachen Vampires bis zur Pause auf 14:10 herankommen. Highlight zu Beginn war Johnathan Loyd, ehemaliger Spieler vom Collegeteam der Oregon Ducks (Finalist 2015 in der NCAA).
Johnathan Loyd spielte bei den Ducks die Position des Wide Receivers und wäre für die MiB sicher auch eine Verstärkung, aber da er sehr vielseitig ist, hat er sich für Basketball entschieden. Loyd spielt bei den ETB Wohnbau Baskets als Point Guard. Der Amerikaner, der schon vor 120.000 Leuten gespielt hat, hatte gleich zwei wichtige Aufgaben: den Coin Toss und Kick-Off. Beides machte er gewohnt professionell. Mit dieser Einladung zeigte Präsident Wilfried Ziegler wieder sein gutes Händchen für ungewöhnliche Aktionen und bewies, dass die beiden Sportarten gut harmonieren.
Das Spiel begann für die Cardinals mehr als gut, denn bereits zur Hälfte des ersten Viertels führten sie mit 14:00. Den Vampires gelangt zu Beginn in der Offense nicht viel und daher mussten sie häufig punkten. Die Führung verunsicherte die MiB eher, als dass sie sie beruhigte und so konnten die Gäste aus Aachen auf bis 14:10 zur Pause verkürzen.
Nach der Halbzeit kam der Regen und die Assindia Cardinals wieder besser in das Spiel. Besonders der Runnningback Julian Zorz konnte sich mit seinem Laufspiel gut in Szene setzen und sorgte für Essener Punkte.
Dem Headcoach der MiB – Yves Thissen – bleibt nicht viel Zeit um das Team nach der langen Sommerpause auf die nächste Herausforderung einzustellen, denn schon am Sonntag geht des zum GFL2 – Absteiger, den Troisdorf Jets. Um die Möglichkeit des Aufstiegs in die zweite Bundesliga des American Footballs zu wahren, muss man möglichst alle verbleibenden Spiele gewinnen, denn die Tabellenzweiten (Langenfeld Longhorns) warten nur auf einen Ausrutscher. Der Sieger der Gruppe geht dann in die Relegationsrunde zum Aufstieg in die GFL2. Ob dann die MiB, wie Johnathan Loyd, auch einmal vor 120.000 Zuschauern spielen können, ist hierzulande fraglich.
Dieser Sport hätte es aber verdient.
(Text und Bild: Oliver Jungnitsch)