Bielefeld Bulldogs als Gradmesser zum Auftakt – Am Samstag, den 21. April 2018, beginnt für die Troisdorf Jets endlich die offizielle Football-Saison. Zum Auftakt reist das Team von Head Coach Andreas Heinen nach Bielefeld zu den Bulldogs. Damit haben die Jets Seniors gleich zu Beginn den letztjährigen Vizemeister vor der Nase.
Ray „The Jet“ Ket geht auch in diesem Jahr wieder auf Punktejagd für die Jets (Foto: Richard Welde)
Mit dem ersten Ligaspiel endet für die Troisdorfer Footballer auch eine lange Vorbereitungsphase, die von Höhen und Tiefen geprägt war. „Insgesamt sind wir auf einem guten Niveau angelangt, auch wenn wir zwischendurch sicherlich den ein oder anderen Durchhänger hatten“, sagt Head Coach Heinen. „Vor allem die Grippewelle hat viele Spieler eine lange Zeit ausgebremst. Zudem gab es früh eine ganze Reihe von Jungs, die sich eine langwierige Verletzung zugezogen haben. Das habe ich in so einem Umfang auch noch nicht erlebt.“
Die Ausfälle fanden ihren Höhepunkt darin, dass sogar ein geplantes Testspiel gegen die Langenfeld Longhorns kurzfristig seitens der Troisdorfer abgesagt werden musste. So starten die Jets nun gänzlich ohne Vorbereitungsspiel in die Saison, was gegenüber den Gastgebern aus Bielefeld ein Nachteil sein könnte. Die Bulldogs haben Anfang April einen Test gegen die Hamburg Huskies absolviert. Das Erstligateam von der Elbe zeigte sich hier deutlich überlegen und siegte mit 58:0.
„Dieses vermeintlich eindeutige Ergebnis können wir getrost ignorieren“, so Coach Heinen. „Jeder weiß, dass in Vorbereitungsspielen noch eine Menge Abstimmungsfehler passieren und die Coaches in der Regel viel ausprobieren. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Huskies gleich zwei Ligen höher in der GFL antreten und ihr Handwerk durchaus verstehen.“ Zu allem Überfluss haben gleich drei Coaches das Team mitten in der Vorbereitung verlassen, da sie als junge Väter zu Hause dringender gebraucht wurden. Während sich in der Defense Line nun Tom Laska seine Sporen als Jung-Coach bei den Erwachsenen verdient, blieben die beiden Übungsleiterposten bei den Running Backs und den Linebackern vakant.
„Der Coaches-Markt in der Region ist leergefegt und zu so einem späten Zeitpunkt lässt sich erst recht kaum mehr ein adäquater Ersatz finden“, sagt Vereinspräsident Eric Grützenbach. „Auch wenn es mir für das Team leidtut und alle drei eine wichtige Rolle in der Trainercrew gespielt haben, müssen wir die private Situation der Coaches immer respektieren.“ Glücklicherweise verzeichnete der Kader der Jets im Vergleich zum Vorjahr nur wenige Abgänge. Ganz im Gegenteil sind eine ganze Reihe von Talenten zum Team hinzugestoßen. Auf Unterstützung aus den USA verzichten die Jets auch in diesem Jahr, jedoch weniger aus sportlicher, als aus planerischer Sicht.
„Da wir nicht mit Sicherheit sagen konnten, ob uns das Stadion in diesem Jahr zur Verfügung steht, mussten wir unseren Etat noch etwas konservativer als sonst planen“, so Grützenbach. „Die Kosten für einen US-Import wären bei einer unsicheren Einnahmensituation durch die mögliche ganzjährige Sperrung im Aggerstadion einfach zu risikoreich gewesen. Solche Harakiri-Aktionen gibt es bei uns nicht.“ Aber auch so hat die Coachescrew der Jets einen leistungsfähigen Kader zusammengestellt, der nun am Samstag seine Qualität erstmals unter Beweis stellen muss. Am gleichen Wochenende startet auch die Ligakonkurrenz aus Remscheid in die Saison, genauso wie Aufsteiger Gelsenkirchen.
Zweitliga-Absteiger Essen hat bereits am vergangenen Sonntag den Season Opener gegen die Cologne Falcons bestritten, und hier gleich vor toller Kulisse einen deutlichen 27:0-Sieg abgeräumt. Lediglich die Bonn Gamecocks, die ebenfalls aus Liga 2 in die Regionalliga NRW abgestiegen sind, haben noch ein weiteres Wochenende spielfrei. Für sie wird am 29. April beim Derby in Troisdorf die Saison starten.
Andreas Heinen - Troisdorf Jets