Mit Vollgas und neuem Personal beginnt Rhein Fire den Saison-Endspurt: Fünf Spiele stehen für das Team in der European Football League noch auf dem Plan, trotz der eher durchwachsenen Zwischenbilanz von vier Siegen und drei Niederlagen ist das große Saisonziel, der Einzug ins Halbfinale, für die Schützlinge von Cheftrainer Jim Tomsula noch erreichbar. Und das sogar aus eigener Kraft. Der erste Schritt dazu wäre ein Sieg im Auswärtsspiel bei den Barcelona Dragons am Samstag (18 Uhr, Stadion Municipal, Reus, im Livestream bei ran.de).
Nach dem enttäuschend deutlich ausgefallenen 16:40 gegen die Hamburg Sea Devils war bei Fire nicht langes Wundenlecken angesagt. Sondern ein Großreinemachen. Da nächste Woche die Frist für Spielertransfers und Neuverpflichtungen endet, sahen sich Tomsula und Co. gezwungen, nach dem Motto 'jetzt oder nie' ihren Kader umzubauen. Gleich fünf Spielern wurde gekündigt, fünf Mitglieder des Coaching-Stabs mussten ebenfalls gehen. Schon am Dienstag beim Training wurden gleich sieben neue Akteure vorgestellt, die Fire helfen sollen, erfolgreich Revanche zu nehmen für die dumme 13:17-Niederlage im Hinspiel gegen die 'Drachen'.
Drei der Neu-Rheinländer sollen in der Defensive helfen, mehr Druck auf die gegnerischen Spielmacher auszuüben. Der erfahrenste von ihnen ist Ricky Tjong-A-Tjoe: Der 32-jährige Niederländer absolvierte das Football-Programm der Boise State University in Idaho und schaffte 2014 sogar den Sprung in die NFL bei den San Diego Chargers, ehe ihn eine schwere Verletzung stoppte. Genau wie Ricky spielt auch Maximilian Loetz in der Defense Line. Erste Schritt im Football machte Max bei den Bonn Gamecocks, bei den Cologne Crocodiles schaffte er den Sprung in die Jugend-Nationalmannschaft. Wegen seines Jurastudiums wechselte er anschließend zu den Marburg Mercenaries und Frankfurt Universe in die GFL, ehe er 2021 mit Frankfurt Galaxy den ersten Titel in der ELF holte und daher als amtierender Champion in seine rheinische Heimat zurückkehrt.
Dritter neuer Abwehrrecke ist mit Dylan Bakker ein weiterer Niederländer.Der 1,86 Meter große und 108 Kilo schwere Linebacker erlernte bei den Amsterdam Crusaders das kleine Football-Einmaleins. Die University of North Dakota holte ihn ans College, danach zog es ihn zu den Milano Rhinos, zurück zu den Crusaders und 2021 zu den Cologne Crocodiles in die höchste deutsche Liga. Dort bildete er mit Martin Pinter und Emre Zegin ein von allen Angreifern gefürchtetes Linebacker-Trio – bei Fire sind sie wieder vereint.
Im Angriff sollen drei ehemalige Panther helfen, in Barcelona und dem Rest der Saison für mehr Punkte zu sorgen. Florian Kallwitz verstärkte mit seinen 135 auf 187 Zentimeter verteilten Kilos nach seiner Jugendzeit in Düsseldorf rheinaufwärts in Köln die Offenselinien bei den Crocodiles und im Vorjahr bei den Centurions. Aziz Rebai, der bereits 2016 mit gerade einmal 19 Jahren in der ersten Mannschaft der Düsseldorfer debütierte (17 Fänge für 367 Yards und 4 Touchdowns), bringt als ehemaliger Leichtathlet und jetziger Wide Receiver noch mehr Tempo in den Passangriff. Und Noah Kölling spielte 2021 noch in der Panther-Jugend und verpasste erst im letzten Cut im Frühjahr den Sprung in die ELF. Nach einer halben Saison bei den Krefeld Ravens holte Tomsula den talentierten Runningback jetzt doch noch zu Fire.
Verfasser*in und verantwortlich für den Inhalt: Rhein Fire - Number One Sportbetriebs GmbH (redaktionell geändert)