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Dolphins werden sich mit Quarterback einig

Justin Gomez wird 2017 als Spielmacher auf dem Feld stehen

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Quarterback Justin Gomez stand schon in der GFL 2 Süd auf dem Spielfeld. Für die München Rangers absolvierte er neun Spiele und zeigte, dass er nur schwer zu stoppen ist (Foto: privat)

Einen herben Rückschlag hatten die Paderborn Dolphins erfahren, als ihnen der Quarterback, den sie schon frühzeitig verpflichtet hatten, für die Saison 2017 absagte. Schon damals hatte Präsident Schmidtmann prognostiziert, dass sich oftmals eine neue Tür öffnet, wenn sich eine alte schließt. Mit Quarterback Justin Gomez hat sich nicht nur eine Tür geöffnet, sondern ein ganzes Tor. Gomez, der schon GFL2 in München spielte, galt lange Zeit als unerreichbarer Kandidat. Doch sein langjähriger Trainingspartner und Freund Receiver Cameron Richmond überzeugte Gomez, gemeinsam mit ihm an die Pader zu kommen.

Der erste Vorsitzende der Paderborn Dolphins David Schmidtmann zeigte sich sehr zufrieden mit der Verpflichtung von Justin Gomez. „Justin ist für uns ein richtiger Glücksfall. Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir ihn nach Paderborn holen können. Teams aus der GFL und GFL 2 hatten ebenfalls mit ihm gesprochen und ihm Verträge angeboten. Am Ende hat er sich für uns entschieden. Sicherlich auch, weil Cameron Richmond von seiner Erfahrung bei den Paderborn Dolphins berichtet hat“, beschrieb Schmidtmann die Situation.

Head Coach Carsten Weber, der in der kommenden Saison ebenfalls als Offense Coordinator an der Seitenlinie agieren wird, meinte dazu: „Ein Quarterback, der einen starken Arm hat und sich gleichzeitig bewegen kann, ist natürlich für uns sehr vielversprechend. In München hat er 2015 gezeigt, dass er auch mit einem Team ohne Offensiv-Importspieler gut arbeiten kann und das Team voranbringt.“ Bei seinem Einsatz bei den München Rangers musste Gomez bei einem Spiel aufgrund eines Rippenbruches früher aufhören. Er brachte die Saison als drittbester Quarterback der GFL2 zu Ende.

Was meint der neue Quarterback der Paderborn Dolphins zu seinem zeitweisen Umzug ins ostwestfälische? Wir haben mit Justin Gomez gesprochen und dabei ganz interessante Erkenntnisse erhalten.

Paderborn Dolphins: Hallo Justin, kannst du uns etwas über dich berichten. Wann hast du mit dem American Football angefangen und auf welcher Position hast du gespielt?

Justin Gomez: Ich habe mit sieben Jahren angefangen, American Football zu spielen. Damals habe ich Flag Football gespielt. Mit 12 Jahren habe ich dann zum Tackle-Football gewechselt. Früher war ich ein eher stämmigeres Kind und habe deshalb meine American Football Karriere in der Defensiv-Line und Offensiv-Line begonnen. In der High School bin ich stark gewachsen und wurde immer fitter, so dass ich auf die Position des Quarterbacks gewechselt habe.

Paderborn Dolphins: Du hast also erst recht spät deine Bestimmung auf dem American Football Feld gefunden. War das schwierig für deine spielerische Karriere?

Justin Gomez: Da ich nur vier Jahre als Quarterback an der High School gespielt hatte, musste ich mich weiterentwickeln. Aus diesem Grund entschied ich mich, zu einem Junior College zu gehen. Ich landete am Solano Community College. Wir gewannen dort unsere Liga und spielten um die Meisterschaft. Meine Arbeit wurde belohnt, ich wurde in das Team der All Bay Valley Conference berufen.

Paderborn Dolphins: Wie ging es danach mit deiner spielerischen Karriere weiter? Was waren die Höhepunkte deines American Football-Lebens?

Justin Gomez: Ich erhielt ein seltenes NCAA Division II Full Stipendium an der Texas A&M University-Commerce. Nach einem Jahr wurde meine Trainer-Crew entlassen und ich entschied mich, zurück nach Kalifornien zu gehen. Meine letzten beiden Universitäts-Jahre spielte ich für die La Verne Universität. Besondere Momente gab es viele. Sicherlich ist das College All Star Game im Globe Bowl eine tolle Erinnerung. Die Einladung im Jahr 2015 zum regionalen NFL Combine in Chicago habe ich ebenfalls sehr genossen. Ein besonderer Höhepunkt war im Jahr 2015 zudem das Training mit den San Francisco 49ers in meiner Heimatstadt.

Paderborn Dolphins: Und danach ging es für dich nach Europa? Zu den München Rangers in die GFL2?

Justin Gomez: Ich habe erst spät im Jahr 2015 bei den München Rangers unterschrieben. Die Rangers spielten schon die Saison und ich kam in der laufenden Saison zum Team. Ich habe für die Rangers acht Spiele und ein weiteres nur halb auf dem Platz gestanden.

Paderborn Dolphins: Was war passiert, dass du ein halbes Spiel auf dem Platz warst?

Justin Gomez: Es war das fünfte Saisonspiel für mich bei den München Rangers. Wir spielten in Nürnberg gegen die Rams. Ich wurde getackelt und ging zu Boden. Dabei brach ich mir zwei Rippen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Ich habe das kommende Wochenende dann wieder direkt gespielt, wollte das Team nicht im Stich lassen. Am Ende der Saison wurde ich der drittbeste GFL2 Quarterback im Passspiel. Wir waren das einzige GFL 2 Team, welches keine amerikanischen Offensiv-Spieler hatte.

Paderborn Dolphins: Wie ging es nach der Saison für dich weiter?

Justin Gomez: Eigentlich wollte ich im Jahr 2016 nach Australien, um dort American Football zu spielen. Mit den Central Coast Cyclones hatte ich mich schon geeinigt, doch wurde der Start der National Gridiron League um ein Jahr verschoben. Für das Jahr 2016 war es leider zu spät, um sich mit einem Verein in Europa zu einigen.

Paderborn Dolphins: Es ist also das zweite Mal für dich in Europa. Wie sind deine Erfahrungen mit Europa und was ist der Grund für deine Rückkehr?

Justin Gomez: Das Jahr in München bei den Rangers war nicht sehr erfolgreich. Wir haben nur ein Spiel gewonnen. Was aber umwerfend war, war die Leidenschaft des Teams und des Vereins für den American Football. Diese Leidenschaft gibt es sonst nur in der NFL oder der CFL. Wenn du dort nicht spielst, dann kannst du nur nach Deutschland gehen. Im Gegensatz zu anderen Ländern ist das Talent und die Leidenschaft für American Football sehr hoch und du kannst trotzdem eine Menge bewegen. Zudem ist Deutschland ein weltoffenes Land mit netten Menschen und schönen Landschaften.

Paderborn Dolphins: Hoffen wir, dass sich die kühlen Ostwestfalen - so behauptet man wenigstens von uns - nicht abschrecken. Das führt natürlich zu der Frage: Wie kommt es, dass du Oktoberfest gegen Libori tauschst?

Justin Gomez: Ich habe mich für die Paderborn Dolphins aus einer ganzen Reihe von Gründen entschieden. Einen meiner Trainingspartner kennt ihr ja schon. Cameron (Richmond) und ich trainieren in Kalifornien schon viele Jahre zusammen. Wir haben auf der High School im All Star Team zusammen gespielt, doch die meiste Zeit meines Lebens stand er mit anderen Teams gegen mich auf dem Feld. Ich habe seine Quarterbacks immer beneidet. Einen guten Receiver wie Cameron findet man nicht oft. Als mir dieser dann von den Paderborn Dolphins berichtete und dem überdurchschnittlichen Receiver-Squad war für mich schnell klar, dass wir zusammen in der GFL2 Nord auflaufen müssen.

Die Gespräche mit David Schmidtmann und Coach Carsten Weber haben mich am Ende überzeugt. Ich schaute mir Videos des Teams an und sah, dass das Team sehr gut ist und eine Menge Potenzial besitzt. Zudem möchte ich gerne eine führende Rolle spielen, wenn wir mit den Dolphins in 2017 um Punkte kämpfen.

Paderborn Dolphins: Das hört sich nach großen Zielen für 2017 an? Was ist dein Ziel mit der Mannschaft für 2017?

Justin Gomez: Wir werden nicht auf das Spielfeld gehen, um zu verlieren. Ich möchte mit den Paderborn Dolphins um die Meisterschaft spielen und werde mein Möglichstes tun, um das Team zu unterstützen.

Paderborn Dolphins: Wie wirst du dem Team helfen können? Was sind deine Stärken, die du in Paderborn einbringen möchtest?

Justin Gomez: Ich stehe als Quarterback auf dem Feld - ich muss ein Team führen können! Ich kann schnell erkennen, wie die Defensive gegen uns agiert - ich denke, dass ich Spielzüge schnell lesen kann und erkenne, wie wir am besten darauf reagieren können. Am Ende bin ich ein klassischer Pocket Quarterback, der selber läuft, wenn es sein muss. Meine Aufgabe ist es aber, den schnellen Jungs den Ball passgenau zu servieren, so dass sie die Big Plays machen können! One Team, One Fight!

Paderborn Dolphins: Vielen Dank für die ausführlichen Einblicke und die offene Beschreibung!

 

Die Paderborn Dolphins erwarten einen Quarterback, der passend zum Team die Strukturen und die vorhandenen Potenziale unterstützt. Für Head Coach Carsten Weber wird es eine komfortable Situation sein, mit einem sehr guten Pass-Quarterback mit individuellen Stärken unberechenbar agieren zu können.

Die Absage von Jordan Moore hat, wie Präsident David Schmidtmann prognostizierte, eine ganz neue Tür geöffnet und zwei Freunde nach Paderborn gebracht. Mit Cameron Richmond war das Team der Paderborn Dolphins schon einmal sehr erfolgreich. Mit seinem Trainingspartner und Freund Justin Gomez wird sicherlich noch mehr Potenzial zum Team hinzustoßen.

Head Coach Weber meinte dazu: „Natürlich wird der Druck auf uns immer größer. Andere Team sehen genau, wie wir uns verstärkt haben und dass wir auch für 2017 an einer guten, schlagkräftigen Truppe arbeiten. Wir müssen uns aber auch vor Augen halten, dass die Karten in der kommenden Saison neu gemischt werden. Andere Team machen ihre Hausaufgaben auch sehr gut. Egal, wer in der GFL2 Nord antritt, alle Teams sind brandgefährlich. Wir werden weiter an uns arbeiten.“

Für David Schmidtmann als sportlichen Leiter ist das Ende des Kaderausbaus nicht erreicht. „Wir arbeiten natürlich auch weiter daran, dass das Team wächst und wir den nächsten Schritt machen. Zunächst sind wir aber sehr froh, dass wir mit Justin einen überdurchschnittlichen Quarterback gefunden haben.“ Sicherlich nicht das letzte Wort von Schmidtmann zur Kaderentwicklung der Dolphins. In Paderborn darf man sich weiter auf eine spannende und sicherlich starke Saison der Paderborn Dolphins im Jahr 2017 freuen.

Björn Gorniak - Paderborn Dolphins

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