Paderborn Dolphins übertreffen die Erwartungen des sportlichen Vorstandes
Die Herren der Paderborn Dolphins können die German Football League 2 - Saison 2016 auf dem zweiten Tabellenplatz abschließen. Mit zehn gewonnenen Partien und nur vier Niederlagen können die Dolphins eine positive Bilanz nach dieser Saison ziehen. Das zweite Jahr – welches in der Regel als schwieriges Jahr für einen Aufsteiger beschrieben wird – brachte die Mannschaft noch einmal einen Schritt weiter. Für den sportlichen Leiter und Vorsitzender der Paderborn Dolphins, David Schmidtmann, ein äußerst zufriedenstellendes Ergebnis.
Die Herren der Paderborn Dolphins ziehen nach der GFL2 Saison ein positives Fazit. Natürlich hallte in den Köpfen der Paderborn Dolphins noch die Niederlage aus dem Spiel gegen die Bielefeld Bulldogs nach, aber mit einer entsprechenden Distanz zum letzten Spiel können die Paderborn Dolphins nur positiv in die Zukunft schauen.
Vor Saisonbeginn hatte Head Coach Carsten Weber gemeinsam mit Präsident David Schmidtmann einige Ziele formuliert, unter anderem wollte man die vermeintliche Auswärtsschwäche ‚hinter sich lassen', vor auswärtigen Publikum also mehr gewonnene Spiele erzielen. Statistisch gesehen können die Dolphins hinter dieses Ziel einen Haken machen. Die Paderborn Dolphins schlossen die Saison 2016 mit zehn gewonnenen Spielen und nur vier Niederlagen (10-0-4) ab. Das Ergebnis 2015 ließ sich aber ebenfalls schon sehen. Hatte man im ersten GFL2-Jahr gleich mit acht Siegen und sechs Niederlagen eine deutliche Marke in der GFL 2 Nord hinterlassen.
Den zweiten Tabellenplatz hatte man erst gar nicht in Betracht gezogen, sondern war bewusst vorsichtig und zurückhaltend an die Saisonplanung gegangen. Neben Veränderungen im Trainerumfeld war David Schmidtmann aber ebenfalls bewusst, dass das zweite Jahr in der GFL 2 sicherlich schwerer werden würde. Einige Spieler hatten die American Football Uniform an den Nagel gehangen und die Euphorie der neuen Liga ließ langsam nach. Ein besonderes Bonbon präsentierte Schmidtmann dann mit der Verpflichtung von US-Boy Ethan Haller. Haller war bereits im Aufstiegsjahr der Quarterback der Paderborn Dolphins und hatte 2014 eine perfekte Saison mit den Ostwestfalen gespielt. Von seiner Qualität überzeugt, setzte Schmidtmann auch 2016 auf Ethan Haller.
Eine nicht einfache Entscheidung, die David Schmidtmann vor der Saison tätigte, denn Schmidtmann setzte mit Haller auf einen Quarterback, der mit über 30 Jahren nicht mehr zu den jüngsten Spielmachern gehört. Doch die Investition und das Vertrauen in die Fähigkeiten von Haller wurden mehr als belohnt. Haller, der als exakter und akkurater Pass- und Pocket-Quarterback bekannt ist, legte gleich in den ersten Spielen sehr gut los. Am Ende stand in der Total Offense Statistik für die Paderborn Dolphins mehr als 5.000 Passing Yards. Damit führte Haller die Statistik mehr als deutlich an. Die weiteren Teams lagen mit mehr als 500 Yards hinter den Dolphins.
Auch die Auswahl an weiterer Verstärkung aus den USA zeigte Wirkung. Neben Haller spielte auch Receiver Cameron Richmond eine überragende Saison. Mit mehr als 30 gefangenen Touchdown-Pässen und knapp 2.500 gefangenen Yards erzielte er insgesamt mehr als 200 Punkte für die Dolphins in einer Saison. Linebacker Andrew Traver und Defensive Liner Andre Starks brachten nicht nur eine gewisse Ruhe in die Defensive, sondern sorgten durch ihre unauffälligen aber zielgerichteten Defensiv-Arbeit für die notwendige Rückendeckung.
Am Ende reichte es dann zu Platz zwei in der Tabelle. Wenn man die vier Niederlagen der Saison im Detail betrachtet, kann man teilweise unzufrieden sein, vor allem über die unnötigen Niederlagen gegen Bielefeld und Essen. Allerdings muss man auch anerkennen, dass die Spiele gegen Lübeck und Köln in der Rückrunde mehr als ‚verdient‘ verloren wurden. Besonders das Spiel gegen die Cologne Crocodiles zeigte, dass das Team aus der Domstadt am Rhein schon weiterentwickelt war und an dem Tag einfach einen besseren American Football spielte als die Ostwestfalen.
Entwicklungspotential gab es ebenfalls in diesem Jahr bei den Dolphins zu erkennen. Gerade zu Beginn der Saison war die Ausbeute bei den PATs nach dem Touchdown so schlecht, dass es besser war für die Dolphins, die Two Point Conversion zu spielen. Trotz einer Erfolgsrate von nur 25 % erreichten die Dolphins damit mehr Punkte als mit dem PAT. Einen Umstand, den auch Head Coach Carsten Weber direkt erkannte und gegensteuerte. Schon nach drei Partien hatten die Dolphins diese Schwäche im Griff und gelangten zu alter Stärke zurück.
Was die Paderborner im gesamten Jahr nicht in den Griff bekamen, war die Verteidigung gegen sehr gute und agile Receiver. Immer wieder zeigte sich bei den Dolphins, dass ein Mittel gegen die Defensive ein gutes Receiver-Gespann auf den Flügeln sein konnte. Die Runningback-Abteilung der Dolphins blieb sicherlich auch hinter den theoretischen Möglichkeiten. Sicherlich auch eine Berechenbarkeit, die Teams in der Rückrunde ausnutzten, wenn sie gegen die Dolphins antraten.
Trotz allem Verbesserungsbedarfs bleibt am Ende sowohl für den Paderborner Head Coach Carsten Weber als auch für den sportlichen Leiter David Schmidtmann ein rund um positives Fazit. Schmidtmann sagte nach dem letzten Spiel: „Hätte mir jemand vor der Saison gesagt, dass wir am Ende um die Meisterschaft mitspielen und auf dem zweiten Tabellenplatz landen, dann hätte ich gesagt ‚Ja klar‘ und wäre lächelnd gegangen. Wir sind von unserer Arbeit und unserem Team überzeugt, und es sei noch einmal betont – die Mannschaft hat unsere Erwartungen weit übertroffen“. David Schmidtmann weiß aber auch, dass die Messlatte nun extrem hochgelegt ist.
Für die kommende Saison startete direkt nach dem Spiel in Bielefeld die Planung. Für die Paderborn Dolphins geht damit eine mehr als erfolgreiche Saison als Vizemeister der GFL 2 Nord zu Ende. Im dritten Jahr wird es sicherlich noch einmal erneut herausfordernd. Personalfragen will Schmidtmann wie in den kommenden Jahren früh beantworten. „Wir haben sehr gute Erfahrung damit gemacht, dass wir bereits früh mit einer sehr detaillierten Planung begonnen haben. So wusste jeder – Spieler, Trainer, Betreuer usw. - wie es in der kommenden Spielzeit weitergeht“, so Schmidtmann.
Die Dolphins hoffen, dass sie an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen können und freuen sich schon jetzt auf die Saison 2017.
Björn Gorniak - Paderborn Dolphins (Foto: John Bishop)