In einem Spiel im Berliner Mommsenstadion, in dem die New Yorker Lions nie so richtig angekommen zu sein schienen, gewinnen die Berlin Rebels letztendlich verdient mit 23:14 (7:0; 7:7; 0:7; 9:0).
DE #93 Julain Völker bringt den QB der Rebels zu Boden (Foto und verantwortlich gemäß DSGVO: Fabian Uebe / New Yorker Lions)
Von Beginn an, waren es besonders die Verteidigungsreihen beider Mannschaften, die das Spiel bestimmten. Weder der Angriff der Lions um Quarterback Jadrian Clark, noch der der Hausherren um deren Spielmacher Terrell Robinson fanden in ihr Spiel. Einzig das Laufspiel der Teams funktionierte einigermaßen und so waren es auf Seiten der Löwen Christopher McClendon und David McCants und bei den Berlin Rebels Christopher Smith, Sean Richards und Quarterback Terrell Robinson selbst, die immer wieder für Raumgewinn und First Downs sorgten. Dementsprechend war es auch hauptsächlich dem Berliner Spielmacher zu verdanken, dass die Gastgeber erstmalig zum Ende des ersten Spielviertels in die Nähe der Braunschweiger Endzone kamen.
Sean Richard war es vorbehalten, mit einem Lauf aus acht Yards, erstmalig seine Farben mit 7:0 (PAT P. Friis Andersen) in Führung zu bringen. Doch die New Yorker Lions ließen sich davon nicht beeindrucken und starteten ihrerseits einen Drive, der sie von der eigenen 20 Yard Linie beginnend, bis in die Endzone der Rebels bringen sollte. Mit Läufen von David McCants und Pässen von Jadrian Clark auf seine Ballfänger Nathaniel Morris, Jan Hilgenfeldt, Justus Holtz und Christian Bollmann, marschierten die Braunschweiger Yard für Yard über das Feld. Den Ausgleich zum 7:7 (PAT T. Goebel) erzielte Jadrian Clark, mit einem Lauf anfangs des zweiten Quarters, aus einem Yard selbst.
Was folgte war die wohl, im Nachhinein betrachtet, spielentscheidende Szene. Nach einem Sack von Julian Völker und einem dritten Versuch für die Rebels von ihrer eigenen 19 Yard Linie, war es abermals der Spielmacher der Rebels, Terrell Robinson, der die Abwehr der Löwen im wahrsten Sinne des Worte “alt“ aussehen ließ. Trotz starkem Druck, schaffte es der US-Amerikaner im Jersey der Berliner irgendwie, den Tackleversuchen der Braunschweiger Defense zu entfliehen und über 81 Yards zum 14:7 (PAT P. Friis Andersen) bis in die Endzone der Braunschweiger zu gelangen. Von diesem Rückstand erholte sich die Mannschaft der Löwen von Head Coach Troy Tomlin nicht und lief fortan bis zur Halbzeitpause, dem Rückstand ohne nennenswerten Erfolg hinterher. Das der Rückstand nicht noch größer wurde, war der Verteidigung der Lions zu verdanken, die den Angriff der Hauptstadtrebellen stoppen konnte und somit auch ihren Teil dazu beitrugen, das der abschließende 47 Yard Fieldgoalversuch der Rebels am Tor vorbei ging und der Spielstand von 14:7 auch der Pausenstand war.
Nach der Pause erhielten die New Yorker Lions zuerst das Angriffsrecht, mussten aber ebenfalls auf weitere Punkte und auf eine Verkürzung des Rückstands warten, da der Fieldgoalversuch von Tobias Goebel aus 30 Yards, an den Torstangen vorbeiging. Doch während die Verteidigung der Berlin Rebels an der Seitenlinie ihren Erfolg noch feierte, musste der Angriff der Rebellen bereits nach nur einem Spielzug das Feld wieder verlassen. Grund hierfür war Lions Defense Back Darius Robinson, der akrobatisch einen langen Pass vom Berliner Quarterback auf seinen Ballfänger Joshua Simmons abfangen konnte und somit seinen Angriff umgehend wieder auf das Spielfeld zurückbrachte. Erfolg blieb den Löwen, trotz der tollen Aktion, aber weiterhin verwehrt. Zwar führte Jadrian Clark sein Team mit Läufen über David McCants und Pässe auf Nicolai Schumann bis an die ein Yard Linie heran, doch der Eintritt in die Endzone der Berliner blieb ihnen verschlossen.
Alleine zwei Mal glitt der Ball, dem sonst so fangsicheren Nathaniel Morris, durch die fangbereiten Hände. Bis kurz vor dem letzten Seitenwechsel ins vierte Quarter mussten die Lions auf einen weiteren Erfolg und den erneuten Ausgleich warten. In einem vierten Versuch und noch zwei Yards kurz vor der Mittelinie, war es Jadrian Clark selbst, der sich aus einem Getümmel von Spielern befreien und bis in die Endzone der Berlin Rebels zum 14:14 (PAT T. Goebel) aus 50 Yards einlaufen konnte. Damit ging es in das letzte und alles entscheidende Spielviertel. Erneut das Momentum auf ihrer Seite hatten zu Beginn die Hauptstädter. Sean Richard und Terrell Robinson sorgten mit ihren Raumgewinn aus Läufen, für ein First Down kurz vor der Braunschweiger Endzone. Für das 21:14 (PAT P. Friis Andersen) sorgte erneut die niederländische Allzweckwaffe Sean Richard mit einem Lauf aus einem Yard. Es folgte ein Kampf um Raumgewinn und Zeit. Die Berlin Rebels taten ab sofort alles dafür möglichst viel Spielzeit von der Uhr zu nehmen und den Angriff der New Yorker Lions vom Feld zu halten. Die Lions ihrerseits, wenn mit ihrem Angriff auf dem Feld, versuchten dieses möglichst schnell und erfolgreich zu überqueren. Beides klappte nur bedingt! Zum einen hatte die Defense der Löwen etwas dagegen und konnte durch Lars Steffen mit der zweiten Interception des Spiels, das Angriffsrecht schnell wieder zu Gunsten der Braunschweiger zurück erobern, zum Anderen gelang es aber der Offense der Löwen trotz guter Ansätze und ausgespielten vierten Versuchen nicht, sich gegen die aggressive Verteidigung der Hausherren durchzusetzen. Zu allem Übel unterlief den Lions noch ein Fehler durch eine Holding Strafe in der eigenen Endzone, die zu einem Safety und zwei zusätzlichen Punkten für die Rebels zum 23:14 führte. Damit ging das Spiel zu Ende und die „Sensation“ der zweiten Niederlage in der Saison gegen die Berlin Rebels, war zur Wirklichkeit geworden.
Durch diese Niederlage und dem Sieg der Dresden Monarchs im Parallelspiel gegen die Cologne Crocodiles, ist der Kampf um die Meiserschaft in der GFL Nord weiterhin offen.
Sowohl die Monarchs, als auch die Rebels, können den New Yorker Lions den sechsten Nordmeistertitel in Folge noch abspenstig machen. Die Braunschweiger haben dabei aber alles nach wie vor in eigener Hand und können mit Siegen gegen die Kiel Baltic Hurricanes am kommenden Samstag und gegen die Dresden Monarchs im Heimspiel am 9. September, sich selbst das Heimrecht in den Play-Offs sichern. Die Monarchs benötigen ihrerseits ebenfalls zwei Siege, die Berlin Rebels müssen auf Schützenhilfe hoffen. Es bleibt also spannend für alle Footballfans im Norden.
Scoreboard
07:00 8 Yard TD-Lauf S. Richard (PAT P. Friis Andersen)
07:07 1 Yard TD-Lauf J. Clark (PAT T. Goebel)
14:07 81 Yard TD-Lauf T. Tobinson (PAT P. Friis Andersen)
14:14 50 Yard TD-Lauf J. Clark (PAT T. Goebel)
21:14 1 Yard TD-Lauf S. Richard (PAT P. Friis Andersen)
23:14 Safety – Holding-Strafe gegen die Lions in der eigenen Endzone
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Holger Fricke - New Yorker Lions