In einem von Beginn an, was die Kräfteverhältnisse auf dem Feld anging, einseitigen aber unterhaltsamen Viertelfinale, besiegen die New Yorker Lions chancenlose Stuttgart Scorpions, deutlich verdient mit 70:3 (21:0; 21:3; 21:0, 7:0). Knapp 3.000 Zuschauer im Braunschweiger Eintracht Stadion sahen dabei zumindest zu Beginn ein Team der Gäste, welches unter der Regie von Spielmacher Michael Eubank, den Ball gut über das Feld bewegen konnte und durchaus die Abwehr der Lions beschäftige, aber letztendlich nicht überwand.
Anders dagegen der Angriff der Hausherren um Löwen Quarterback Brandon Connette und Runningback Christopher McClendon. Besonders der zweitgenannte sorgte dabei in Halbzeit eins für großes Kopfzerbrechen auf Seiten der Stuttgart Scorpions, fanden diese doch zu keinem Zeitpunkt der Partie ein Mittel, gegen den Leading Rusher der GFL. Nachdem die Scorpions ihren ersten Drive mit einem Punt abschließen mussten, bewiesen die Braunschweiger umgehend ihre Klasse. Schnell brachten Christopher McClendon und Brandon Connette mit Läufen ihr Team bis dicht vor die Mittellinie. Es folgte ein spektakulärer Catch von Christian Bollmann, nach Pass von Brandon Connette, bis an die 17 Yard Linie der Gäste. Zwei Läufe später sorgte Christopher McClendon mit einem 12 Yard Lauf für die 7:0 (PAT T. Goebel) Führung seines Teams.
Viel Pause gönnte die Verteidigung der Hausherren ihren Angriff aber nicht, den nur zwei Spielzüge der Stuttgarter später, durfte der Angriff der Löwen erneut ran. Der nach einer Verletzungspause wieder zurückgekehrte Linebacker Jakob Schridde konnte einen Ball von Michael Eubank an der 24 Yard Linie der Gäste abfangen, nachdem dieser von Passverteidiger Benjamin Barnes abgefälscht wurde. Der nächste Touchdown ließ nicht lange auf sich warten. Christopher McClendon erhöhte mit einem Lauf aus 12 Yard die Führung auf 14:0 (PAT T. Goebel). Es folgte ein Drive der Gäste der diese bis an die 43 Yard Linie der New Yorker Lions führte, ehe auch hier erneut trotz ausgespielten vierten Versuch, gegen Braunschweigs Verteidigung Schluss war. Abermals ließen sich die Gastgeber nicht lange bitten und machten sich auf den Weg zum dritten Score im ersten Spielabschnitt. Einem Lauf über 23 Yards von Jan Hilgenfeldt, folgten fünf weitere durch Christopher McClendon, wobei der letzte über sechs Yards zum 21:0 (PAT T. Goebel) führte. Mit diesem Spielstand wechselten die Mannschaften erstmalig die Seiten und es begann das für die Stuttgarter im Endeffekt noch schlimmer werdende zweite Spielviertel.
Zunächst aber mal bewegten sie den Ball bis an die Braunschweiger 12 Yard Linie vorwärts. Michael Eubank fand immer wieder eine passende Anspielstation oder nahm auch selbst den Ball in die Hand um einen neuen ersten Versuch zu erzielen. Jakob Schridde verhinderte schließlich den eventuell möglichen Touchdown durch einen Sack und somit mussten sich die Scorpions mit einem 38 Yard Fieldgoal zum 21:3, durch Pascal Flöser, zufrieden geben. Das dieses final die einzigen Punkte für den vierten der GFL Süd sein sollten, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Dem Fieldgoal der Gäste, folgte der vierte Streich des Christopher McClendon an diesem Tag. Micky Kyei returnierte den Kick-Off bis an die 40 Yard Linie, Christian Bollmann steuerte weitere neun Yards mit einem Passfang bei und Christopher McClendon vollendete, in gewohnter Manier mit einem 51 Yard Lauf durch die Abwehr der Gäste, zum 28:3 (PAT T. Goebel). Was folgte war der Tiefpunkt des Tages für die Stuttgart Scorpions. Der folgende Drive begann gut und die Gäste bewegten den Ball Yard für Yard bis in die Hälfte der Braunschweiger.
Doch dort war dann Schluss, denn nach einem Tackle von Patrick Finke an Michael Eubank, musste der Spielmacher verletzt ausscheiden und konnte den restlichen Verlauf der Begegnung nur noch von der Seitenlinie verfolgen. Ersetzt wurde der US-Amerikaner durch den ältesten aktiven Spieler der GFL, dem 61-jährigen Günther Michel. Zu allem Überdruss verletzte sich nur einen Spielzug später auch noch der Stuttgarter Runningback Ruben Mendes Pein, der den ebenfalls aufgefallen Stammläufer der Schwaben, Giacomo De Pauli ersetzt hatte. Der Fieldgoalversuch aus 55 Yards von Pascal Flöser geriet deutlich zu kurz. Frei nachdem Motto, was vier Mal funktioniert hat, funktioniert auch ein fünftes Mal, machte sich dann wieder die #3 im Jersey der Löwen, Christopher McClendon auf den Weg. Unterstützt durch einen 21 Yard Passfang von Robin Sebeille und einem Lauf von Maximilian Merwarth, lief dieser abschließend zum 35:3 (PAT T. Goebel) Zwischenstand aus 2 Yards Entfernung, zu seinem fünften Score des Tages in die Endzone der Scorpions. Bei der Stuttgarter Offense lief nun nach den Ausfällen nicht mehr wirklich was zusammen und somit war Punter Pascal Flöser ab sofort einer der Hauptakteure auf dem Feld.
Es folgte einer der, für Lions Spielmacher Brandon Connette, wenigen Fehler der gesamten bisherigen GFL Saison. Einen Passversuch auf Justus Holtz fing Stuttgarts Konstantin Katz ab und brachte somit sein Team wieder das Angriffsrecht zurück. Doch Kapital konnten die Scorpions daraus nicht schlagen, da gleiches Kunstwerk, nämlich den Ball des gegnerischen Quarterbacks abfangen, auch Basil Jackson im Jersey der Hausherren gelang. Entscheidender Unterschied dabei, der Linebacker der Löwen trug den Ball über knapp 40 Yards bis in die Endzone der Gäste zum 42:3 (PAT T. Goebel) Halbzeitstand zurück. Nach der Halbzeitpause wechselten die New Yorker Lions nun munter durch und gaben allen Akteuren Einsatzzeit. So wechselten sich im Angriff als Quarterback Mike Friese und Sonny Weishaupt ab und auf der Position des Runningback z.B. Meril Zero und Patrick Papke. Veränderungen im Spielverlauf gab dieses aber nicht. Bereits im fünften Spielzug nach dem Wiederanpfiff bediente Mike Freise seinen Fullback Maximilian Merwarth mit einem 10 Yard Pass zum 49:3 (PAT T. Goebel).
Nur kurze Zeit später, genauer gesagt einen Spielzug später nachdem Kick-Off der Lions durch Jan Hilgenfeldt, war es dann Rückkehrer Tissi Robinson, der einen Passversuch von Stuttgarts Günter Michel abfing und über etwas mehr als 40 Yards zum 56:3 (PAT T. Goebel) in die gegnerische Endzone zurücktrug. Bei Stuttgart klappte nach wie vor nichts und die Lions kontrollierten weiterhin das Spiel, die Uhr und das Scoreboard. Das 63:3 (PAT T. Goebel) folgte nach einem 22 Yard Pass von Sonny Weishaupt auf Christian Bollmann. Vorausgegangen waren u.a. schöne Läufe von Patrick Papke. Für den Schlusspunkt der Partie in Sachen Punkte, sorgte kurz nachdem Beginn des vierten und letzten Spielabschnitts, der französische Ballträger in Diensten der Lions Meril Zéro, der aus 12 Yards zum 70:3 in die Stuttgarter Endzone einlaufen konnte.
Mit diesem deutlichen Erfolg stehen die Löwen damit zum siebten Mal in Folge im Halbfinale der GFL Play-offs. Gegner am kommenden Sonntag (Kick-Off 15 Uhr), ist die Mannschaft der Frankfurt Universe, die die Hildesheim Invaders mit 28:7 besiegen konnten.
Scoreboard
07:00 12 Yard TD-Lauf C. McClendon (PAT T. Goebel)
14:00 12 Yard TD-Lauf C. McClendon (PAT T. Goebel
21:00 6 Yard TD-Lauf C. McClendon (PAT T. Goebel)
21:03 38 Yard Fieldgoal P. Flöser
28:03 51 Yard TD-Lauf C. McClendon (PAT T. Goebel)
35:03 2 Yard TD-Lauf C. McClendon (PAT T. Geobel)
42:03 40 Yard Interception-Return-TD B. Jackson (PAT T. Goebel)
49:03 10 Yard TD-Pass M. Friese auf M. Merwarth (PAT T. Goebel)
56:03 45 Yard Interception-Return-TD T. Robinson (PAT T. Goebel)
63:03 22 Yard TD-Pass S. Weishaupt auf C. Bollmann (PAT T. Goebel)
70:03 12 Yard TD-Lauf M. Zero (PAT T. Goebel)
Verfasser und verantwortlich für den Inhalt: Holger Fricke - New Yorker Lions