
Bei ihrer langersehnten Rückkehr ins Mindener Weserstadion präsentierte sich das Team als eingespielte Einheit und blickt nun optimistisch auf den Saisonauftakt am Samstag, 26. April, wenn mit den Solingen Paladins der Topfavorit auf die Regionalliga-Meisterschaft an die Weser reist. Im ersten Viertel hatten beide Offensivreihen noch mit spürbarem Rost zu kämpfen – besonders die Präzision ließ zu wünschen übrig. Nach fast acht Monaten ohne Spielpraxis jedoch keine Überraschung. „Solche Testspiele dienen genau dazu, die Handbremse zu lösen und an Abstimmung sowie Genauigkeit zu feilen“, erklärte Headcoach Phil Gamble.
Positiv fiel auf, dass seine Defense von Beginn an hellwach war und den Gegner kaum zur Entfaltung kommen ließ. So kehrte die Offense nach kurzen gegnerischen Angriffen schnell wieder aufs Feld zurück. Gamble setzte auf Fabrice Steinbach als Quarterback. „Für ihn ist es als junger Spielmacher wichtig, Spielpraxis zu sammeln – und das gelingt am besten in solchen Begegnungen“, so der Coach. Steinbach zeigte gute Ansätze, bilanzierte aber selbstkritisch: „Nicht alles hat so funktioniert, wie ich es mir gewünscht hätte.“
Verlassen konnte sich der Spielmacher auf seine beiden Runningbacks René Lange und Sven-Philipp Niermeier, die wiederholt die Lücken in der Defensive Line der Grizzlies nutzten und viele Yards erliefen. Ein Highlight des ersten Viertels setzte Tobias Pauls, der nach einem Fumble-Recovery durch Frederic Hempelmann ein Field Goal aus 47 Metern sicher verwandelte. Mehr als das 3:0 sprang vor dem ersten Seitenwechsel jedoch nicht heraus.
Deutlich zielstrebiger präsentierte sich die Offense im zweiten Viertel – dem einzigen Einsatz von Offensive Coordinator Zachary Cavanaugh als Quarterback. Seine Erfahrung machte sich sofort bemerkbar und verlieh dem Angriff Struktur. Nach einem präzisen Zuspiel auf René Lange trug dieser den Ball kraftvoll in die Endzone. Tobias Pauls verwandelte den PAT sicher zum 10:0. Auch Neuzugang Bernardo Horevitch wusste zu überzeugen: Bei seinem ersten Einsatz im Trikot der Wolves erzielte der pfeilschnelle Brasilianer direkt einen Touchdown und ließ erahnen, dass er das Potenzial zum Publikumsliebling mitbringt. Zwar wurde der folgende PAT geblockt, der Stimmung unter den knapp 800 Zuschauern tat das jedoch keinen Abbruch.
Kurz vor der Pause rückten die Gäste – begünstigt durch Strafen gegen Minden – erstmals in die Redzone vor. Doch die starke Defense hielt stand: Drei Versuche wurden direkt vor der Goalline gestoppt, ehe Kevin Neal den vierten Pass abfing – Interception. Mit einem komfortablen 16:0 ging es in die Kabine.
Nach dem Seitenwechsel setzte Fabrice Steinbach mit einem sehenswerten Spielzug ein Ausrufezeichen: Nach einem Lauf ließ er die Defense mit einem überraschenden Pass auf Tobias Pauls stehen, der sich gegen drei Verteidiger behauptete und die Führung ausbaute. Pauls verwandelte anschließend auch den PAT – 23:0. Kurz darauf legte René Lange seinen zweiten Touchdown nach. Ein missglückter Snap verhinderte den PAT. Hannover mühte sich, fand jedoch kaum Wege in gefährliche Abschlusspositionen. Erst im Schlussviertel kamen die Gäste mit der zweiten Garde der Wolves in die Redzone. Doch auch hier hielt die Defensive des Heimteams stand. Drei Versuche wurden abgewehrt, ein Field-Goal-Versuch landete neben den Stangen. Auch beim letzten Ballbesitz der Gäste blieb die Endzone unerreicht.
„Wir haben das Spiel dominiert – anders kann man es nicht sagen“, resümierte Phil Gamble. „Aber das sollte nicht überbewertet werden. Unsere beiden britischen O-Liner sind erst am Donnerstagnachmittag angekommen, da fehlt natürlich noch die Abstimmung.“ Trotzdem zeigte sich der Headcoach zufrieden: „Ein gelungener Auftakt, auf dem wir in Richtung Solingen aufbauen können.“ Mit Blick auf das bevorstehende Topspiel richtet er einen klaren Appell an die Fans: „Lasst uns gemeinsam die 2.000-Zuschauer-Marke knacken! Das könnte ein vorentscheidendes Spiel werden – dafür brauchen wir jede Unterstützung. Ich hoffe, dass wir das als Football-Familie gemeinsam schaffen!“
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