“Fliedner-Schüler“ verlieren gegen den JuniorBowl-Gewinner von 2017 mit 10:21 - Am dritten Spieltag der GFLJ Gruppe West hatten die TFG Typhoons niemand Geringeren als den amtierenden Deutschen Meister, die Paderborn Dolphins zu Gast – und kaum einen interessierte es. So geschehen am Samstag, als sich gerade einmal 200 Zuschauer im heimischen Rather Waldstadion verloren, die ihr Kommen allerdings mit Sicherheit nicht bereut haben dürften – zumindest die, die auf Defense-Football stehen. Denn was sie geboten bekamen, war ein Abnutzungskampf vom Allerfeinsten, eine Defense-Schlacht, die erst im letzten Quarter zugunsten der Gäste entschieden wurde.
Defense-Schlacht der U19 Typhoons im Rather Waldstadtion (Foto: Bernd Thiel)
Nicht auszuschließen, dass es dafür genau dessen bedurfte, was sich bereits wenige Sekunden nach Kickoff durch die Typhoons ereignete. Schnurstracks konnten die Dolphins den Kick-Return in die Endzone der Gastgeber laufen, wobei der Touchdown (TD) aber aufgrund einer Strafe gegen die Gäste keine Anerkennung fand. Fortan erschienen die Typhoons hellwach, was insbesondere für die Defense galt. Den Auftakt machte Johannes Wieding, als die Dolphins den vierten Versuch ihres ersten Drives ausspielten und dabei das Ei verloren, das der Defense Back der Typhoons auf der gegnerischen 21-Yard-Linie sichern konnte. Da es der Offense der „Fliedner-Schüler“ anschließend nicht gelang, das Ei in der Paderborner Endzone unterzubringen, versuchte sich im vierten Versuch Kicker Arian Ghorbani mit einem Field-Goal aus 44 Yards Entfernung – und hatte Erfolg. Zweiter Offense-Drive der Gäste, zweiter Fumble, zweite Recovery. Diesmal war es Defense Liner Maxim Demir, der den Ball sichern und seiner Offense an der 5-Yard-Linie der Dolphins übergeben konnte. Allerdings war er anschließend auch mit dem ersten Versuch schon wieder weg, weshalb die Typhoons-Defense in Person von Defense Back Jan Pajonk und Linebacker Frederic Boßmann bis zum ersten Seitenwechsel noch einige Male beherzt zugreifen musste, um die knappe 3:0-Führung zu halten.
Kurz nach Beginn des zweiten Quarters konnten die Dolphins erstmals in der Partie die Mittellinie überqueren, wobei Defense Liner Jan-Bernd Hagemann Schlimmeres verhinderte. Wenig später hatten sie allerdings bereits die Typhoons-Redzone erreicht, in der Defense Back Valentin Fina zunächst noch einen Passempfang seitens der Gäste verhindern konnte, bevor ein 12-Yard-Lauf in die Endzone der Gastgeber für die Paderborner Führung sorgte. Anschließend hieß es für beide Teams immer wieder „three and out“, bis kurz vor der Halbzeit Defense Back Nils Mohrmann eine Interception gelang. Allerdings vermochte es die Typhoons-Offense bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr, Punkte aufs Scoreboard zu bekommen.
Nach Wiederanpfiff der Partie war es dann, nicht zum ersten Mal in dieser Saison, nicht zum ersten Mal in diesem Spiel, Defense Back Johannes Wieding, der den Typhoons-Anhang in wahre Ekstase versetzte. Zunächst agierte er als Punter, wobei der Snap allerdings misslang, weshalb er das Ei geistesgegenwertig zum First Down auf die gegnerische 30 lief. Da es seiner Offense im nachfolgenden Drive nicht gelang, Kapital daraus zu schlagen, nahm er anschließend das Heft des Handelns selbst in die Hand, was nach gelungener Interception zu einem 30-Yard-Lauf in die Paderborner Endzone führte. Für die 10:7-Führung sorgte dann Kicker Arian Ghorbani, der auch nach drei Partien weiterhin mit weißer Weste und ohne jeglichen Fehlschuss da steht. Dass der knappe Vorsprung auch beim letzten Seitenwechsel noch Bestand hatte, dafür zeichneten erneut die Männer von Defense Coordinator Martin Pfeiffer verantwortlich, die eine wahrlich beeindruckende Performance hinlegten.
Unmittelbar nach Anpfiff des letzten Spielabschnitts war es Linebacker Nick Wingender, der die Hoffnungen des Typhoons-Anhangs nährte, als er den ausgespielten vierten Versuch der Gäste stoppen konnte. Doch am Ende des nachfolgenden Offense-Drives nahm das Unheil für die Typhoons seinen Lauf. Den Dolphins gelang es, den Typhoons-Punt zu blocken, was sie a) in eine erfolgversprechende Position auf dem Spielfeld und b) wenig später in die Endzone der Gastgeber brachte. Endgültig den Deckel drauf machte dann eine Interception der Typhoons auf der eigenen 33-Yard-Linie, von wo aus sich die Dolphins bis auf Inches vor, und anschließend auch in die Endzone arbeiten konnten.
So waren es letztlich Kleinigkeiten, die dafür sorgten, dass die Gäste diese Defense-Schlacht zu ihren Gunsten entscheiden konnten. Für die Typhoons bleibt nun wenig Zeit, ihre Wunden zu lecken, gibt doch bereits am kommenden Sonntag, den 6. Mai, der nächste Hochkaräter seine Visitenkarte im Rather Waldstadion ab. Um 14.30 Uhr heißt es dann TFG Typhoons vs. Cologne Crocodiles, die an diesem Wochenende nur denkbar knapp mit 8:14 bei den Düsseldorf Panthern verloren.
03:07 12-Yard-Lauf und PAT Paderborn Dolphins
10:07 30-Yard-Interception-TD Johannes Wieding, PAT Arian Ghorbani
10:14 12-Yard-Lauf und PAT Paderborn Dolphins
10:21 1-Yard-Lauf und PAT Paderborn Dolphins
Andreas Paprotny - TFG Typhoons Projektteam